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Grenzerfahrungen - Menschen zwischen Schweden und Norwegen

  • double d
  • 12. Januar 2025 um 18:25
  • 2.063 Mal gelesen
  • 5 Kommentare
Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]
  1. Einleitung
  2. Annette und ihr Damenrad
  3. Volker der Grashüpfer
  4. Dem Ingenieur ist nichts zu schwör
  5. Der Sami am Polarkreis
  6. Epilog

Einleitung

Wie ich schon in meinem letzten Blogartikel erwähnte bin ich Euch noch eine Fortsetzung schuldig. Diesen Blogartikel möchte ich den Menschen widmen, denen ich auf meiner Tour 2016 begegnete. Denn ohne diese wäre die Tour sehr fade geworden. Bitte seht es mir nach, dass ich nicht immer Bilder meiner Bekanntschaften machte, bzw. von denen die ich traf keine Bilder einstelle, weil ich mir keine Freigabe für die Nutzung der Bilder geben ließ.

Annette und ihr Damenrad

Jeder der schon mal die Fähre nach irgendwo benutzte kennt diese Bilder bevor die Einschiffung beginnt.

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Man rollt auf die von Mitarbeitern der Reederei vorgegebene Spur und wartet... Je nach Uhrzeit sind da schon ein paar Leute da, oder nach und nach füllt sich die Fahr - bzw. noch Wartespur.

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Im Gegensatz zu den Motorrädern war schon sehr viel weiße Ware vor Ort.

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Oops und schon wird es voll

Schön zu beobachten wie die Leute von Reisefieber gepackt werden, sich aufgeregt unterhalten und lachen.

Später traf ich den einen oder anderen Kradisten oder Gruppe von Kradisten auf dem Aussichtsdeck wieder. Aber eine Unterhaltung kam nicht wirklich in Gang. So was kann ja vorkommen, also noch eine Zigarette in der Raucherzone und dann in die Kabine. Morgen ist auch noch ein Tag....

Als ich im Raucherbereich eintraf war da doch jemand und gemäß des Aufklebers an einem Irischen Aschenbechers Warning - Smoking may cause you to talk to complete stranges! kamen wir sehr schnell ins Gespräch. Es war eine ältere Dame und sprachlich ordnete ich sie nach NRW Richtung Ruhrgebiet ein. Entsprechend schnell waren wir bei den Vornamen und sie hieß Annette, kam aus Recklinghausen und war etwas über die 70 Jahre alt. Nicht, dass ich als wohlerzogener Kavalier nachfragte! Wir machten ein paar Fotos von der untergehenden Sonne auf Dänemarks Küste.

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Interessant wie ein schlechtes Smartphone Bilder verarbeitet...

Annette hatte eine kleine Systemkamera, die praktischerweise in eine Bauchtasche passte. Ich bot ihr an auch ein paar Bilder von ihr zu machen. Das lehnte sie jedoch dankend ab, mit Wer will schon Bilder vonne alte Omma sehen! :)
Dann kamen wir auf unsere Urlaubspläne zu sprechen. Sie war mit der Fähre auf dem Weg nach Göteborg, um von dort quer durch Schweden bis Umea zu fahren. Dann von dort mit der Fähre nach Finnland und wieder runter in den Süden. Dann wollte sie noch etwas Baltikum und von Klaipeda mit der Fähre wieder zurück nach Deutschland. Wir hatte ja noch Ende Mai und sie meinte das sie das wohl bis Mitte Ende September hinbekomme. Dann wünschten wir uns eine Gute Nacht und suchten unsere Kabinen auf.

Am nächsten Morgen sahen wir uns nochmals auf dem Aussichtsdeck und machten Bilder vom Schären Garten Göteborgs vor dem Einlaufen in den Hafen. Sie gab mir noch ein Visitenkärtchen mit einem Link zu ihrer Homepage.

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Später sah ich Annette noch ein drittes Mal. Sie schob gerade ihr Fahrrad. Lieber Leser, nein es war kein Tourenrad mit E-Unterstützung, auch sonst kein Sporttourer oder Tekkingbike. Sie schob ein altes Damenrad mit stinknormalen Gepäcktaschen wie man sie aus den 70er/80er Jahren kennt. Die Kleidung waren Jeans und eine Überziehregenjacke. Auch diese schien aus den 80ern zu stammen.

Später im Oktober ging ich auf Ihre Seite und fand ein paar Bilder von dem Damenfahrrad mit diversen Hintergründen wie beispielsweise einem schwedischen Herrenhaus im Hintergrund, welches ein Hostel war. Danke Annette für die Kurzweile auf der Fähre! Deine Fußabdrücke auf meiner Lebensstraße sind noch immer so präsent als wären sie gestern erst entstanden.

Volker der Grashüpfer

Ich zog meine Wege nach Norden verbrachte einige Tage auf schwedischer Seite, wechselte nach Norwegen und wieder zurück nach Schweden.

Ein paar Bilder von meinen Eindrücken auf der Strecke? Aber gerne doch!

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Dalsland Kanal - Die Schiffe werden über Brücken auf eine andere Höhenstufe befördert.

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Zu dieser Jahreszeit völlige Ruhe. Außer mir weit und breit keine Menschenseele.

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Feierabend bei Karlstad auf dem CP

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Am Elchfluss bei Borlänge. Außer mir war nur noch ein Pärchen dort. Die mich auf Bier und Bratwurst einluden. :D

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Zwei Schweden auf dem Weg von Stockholm nach Oslo. Sie teilten mit mir ihr Frühstück :thanks

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Die Nachfahren von Michel... Im Gegensatz zu ihm werden heutzutage Dalarna Pferdchen geschnitzt.

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Auf dem Weg von Sveg nach Trodheim. Innerhalb von 3h sah ich 2 Autos...

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Mit entsprechendem Proviant und Wasservorrat ließe es sich hier wunderbar übernachten. Bis dato keine Rentiere. 2019 waren hier viele Großherden auf dem Fjell

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Nur zur Erinnernung es ist Anfang Juni! Der See ist zugefroren.

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Ich schätze wir hatten einen heißen Tag. 14-16 Grad waren es wohl.. Habe ich erwähnt, dass ausser mir noch 2 Autos auf dieser Strecke waren? :sleeping:

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Zurück von Norwegen über die E14 nach Ostersund. Der Thorsfossen, größter Wasserfall in Schweden

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Ankunft in Lit. Etwas nördlich von Österstund.

Der Camping Platz in bei Lit liegt an einem größeren See, der für Wassersport genutzt wird. Liebe Leser, diese Information bitte abspeichern. Meine Erfahrung zeigte, dass wo Wassersport am CP, die Duschen meist bescheiden sind. Ich gehe davon aus, dass Wassersportler wohl eher weniger Duschen müssen, da sie ständig nass sind. ;)

Der Tag war heiß und schwül und die Rezeption fragte ob ich ein gutes Zelt habe, da heute noch ein Gewitter mit Hagel erfolgen soll. Ich entschied mich für die kleine Hütte und begann mich häuslich einzurichten. Nein, die Topflappen, die Mama mir häkelte packte ich nicht aus. :D Für gewöhnlich mache ich mir, sobald alles passt, einen Kaffee. Da hoppelte ein Grashüpfer auf einem Sportrad über die Zeltwiese. Der Grashüpfer baute flink sein Zelt auf und stand dann etwas verloren in der Landschaft herum. Wieso Grashüpfer? Nun ja Fahrrad, Radkleidung und Gepäcktaschen war alles in Grashüpfer Grün. Ich schlenderte auf ihn zu und fragte, ob ich ihm irgendwie helfen könne? Auf den letzten CPs kam der Betreiber immer zu den Campern meinte er. Ich erklärte Ihm, dass dort hinten eine Rezeption mit Kaufladen ist. dort müsse er sich anmelden. Zusätzlich gab ich ihm den Tipp welche Dusche funktionierte und auch heißes Wasser lieferte. Es reicht ja wenn einer nackend mit Schampoo Helm wie ein Waldschrat von Dusche zu Dusche hüpft bis endlich das Wasser eine angenehme Temperatur liefert.

Später kam er dann rüber zu mir zu meiner Hütte. Meine Reisebekannschaft hieß Volker und glücklicherweise nicht Flip. Er kam aus Braunschweig und war auf dem Weg zum Nordkapp. Er war ähnlich lange unterwegs wie ich ... Figürlich passte er in die Gruppe ausgemergelter Marathonläufer oder Triathlet. Kein Gramm Fett nur Muskeln und Sehnen. Braungebrannt und ein wettergegerbtes Gesicht vervollständigten das Gesamtbild. Ich lud ihn auf einen Kaffee ein, den er dankend annahm. (Anm.d. Red. Es ist eine schöne Geste einem Reisenden Kaffee anzubieten und daraus ergibt sich eine hervorragende Einleitung für ein gutes Gespräch)
Es wurde etwas spät und wir zogen uns in unsere Behausungen zurück.
Als ich am nächsten Morgen gegen 06:30 Uhr aufstand war er bereits schon weg. Der 07. Reisetag begann. Nach weiteren 6 Tagen auf dem Weg von Kiruna nach Jokkmokk bei ca. 4 Grad und Schneegraupel sah ich in der Ferne etwas auf mich zukommen. Je näher es kam desto freudiger wurde ich. Volker der Grashüpfer kämpfte sich durch den bitterkalten Gegenwind und die Graupelstückchen droschen wie Dauerfeuer auf sein Gesicht. Ich wendete und wir begrüßten uns herzlich. Er wollte für heute abbrechen. Ich erklärte ihm, dass es bis Kiruna noch ca. 30 km (3 schwedische Meilen) sind, aber auf der Strecke habe ich ein Camping Platz Schild gesehen. Vielleicht hätte er ja Glück dort unterzukommen. Ein letzter Gruß und er wurde in meinem Rückspiegel immer kleiner.

Soviel zu Volker, der meinen Respekt für die geplante und hoffentlich auch zu Ende gebrachte Reise hat und die damit verbundene sportliche Leistung. Grob über den Daumen gepeilt dürfte er in ca. 10 Tagen ca. 3 TKm abgespult haben. - Chapeau!

Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

So wir haben jetzt Halbzeit. Falls Euch die Geschichte bisher gefesselt hat, dann gäbe es jetzt die Möglichkeit zur PP (Pinkelpause) ....

Ich denke auch dieser Protagonist ist es wert, dass man ihn in diesem Bericht erwähnt.
Auf der Strecke zwischen Grong und Bjerka bekam ich Probleme mit dem Seitenständer. Sobald er ausgeklappt war verrutschte die Rückstellfeder. Das hatte zur Folge, dass beim Einklappen des selbigen die Feder den Ständer nicht mehr hielt und den Seitenständer wie von Geisterhand wieder nach unten bewegte. Zuerst dachte ich, dass die Feder ausgeleiert ist und ein Wechsel der Feder dieses Problem beheben kann. Anfänglich war das auch noch nicht so schlimm. Nochmals mit der Hacke den Seitenständer nach oben drücken und ich konnte fahren.... Je öfters ich jedoch einen Stopp machte, desto lappriger wurde das Ding. ;(
Von Leif aus Bjerka wusste ich, dass der nächste Motorradhändler in Ballangen sein würde ... Also was si viel bedeutete wie 600 km mit diesem lapprigen Ständer zu fahren. Wie überbrückt man diese Strecke ohne Absitzen!? Gar nicht! Ich musste mir immer an einem Parkplatz einen hilfsbereiten Menschen suchen, der die Maschine entlastete, sodass ich die Feder in die richtige Position bringen konnte. Dann aufsteigen und den Seitenständer einklappen und weiter ging es....

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An diesem schönen Ort stand ich knapp 40 Minuten bis Straßenarbeiter die das Toilettenhäuschen renovierten zufälligerweise mich da stehen sahen und mir meine Weiterfahrt ermöglichten...

Wo war ich, Bjerka... Ich fuhr also los, Motorrad war vollgetankt und sollte mich bis zum Polarkreis problemlos bringen. Da würde es wohl sicherlich genügend nette Menschen geben, die mir bei der Abfahrt dann wieder Hilfe leisten könnten. Mit diesem Vertrauen in die HIlfsbereitschaft meiner Mitmenschen fuhr ich also los....
Bis zum Polarkreis waren es ca. 150 km und die Strecke auf das Saltfjell war trotz E6 eine schöne Strecke.
Anm.d.Red. Für nicht Norwegenkenner, die E6 ist so etwas wie die deutsche A7, die die Hauptachse zwischen Nord und Süd darstellt. Nur dass die E6 größtenteils einspurig ist und teilweise die Verkehrsauslastung einer Schwäbischen Alb Kreisstraße hat!
Endlich kam ich dort oben am Polarkreis an. Und machte meine obligatorischen Bilder....

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Lieber Leser bitte betrachte das erste Bild, der Treiber dieses Motorrads wurde zu meinem Held der Technik!

Wie geschrieben, ich zog erst einmal meine Runden und machte Bilder vom Fjell, der Polarkreis Statue, kaufte im Souvenirladen Postkarten, die ich sogleich beschrieb und zusammen mit den vorherig geschriebenen Karten hier in die Postbox einwarf. Alle bekamen den besonderen Polarzirkel Poststempel. Was ich als schöne Idee für die Empfänger fand. Bis vor einem Jahr hing eine der Karten bei uns im Büro an einem Schrank. Dann fand unser Chef, dass so etwas blöd ist und alle Karten entfernen ließ. :evil:

Nun wurde es Zeit mich von diesem Ort zu verabschieden. Der BMW Fahrer war noch nicht an seinem Motorrad erschienen. Na ein bisschen warten geht ja noch, was sich als absolut richtig herausstellte. Der GS Treiber hatte mich wohl schon eine weile beobachtet, wie ich immer wieder um sein Krad schlich und es mir anschaute. Dann kam er und wir machten etwas Smalltalk. Er war aus der Ecke um Stockholm und machte gerade eine Wochenendtour. Ich fragte beim Verabschieden, ob er mir schnell helfen könnte und erklärte seine Aufgabe.
GS Ingenieur: Would you mind if I have a look?
dd: Not at all, please help yourself.
Der Mann kniete nieder, schaute sich das von mehreren Seiten an, machte ein gewichtiges Gesicht und öffnete einen seiner Koffer und kam mit zwei Kabelbinder zurück. Nun durfte ich das Motorrad halten, so dass der Seitenständer entlastet wurde. Er schob die Öse der Feder so nahe an den Seitenständer wie es ging und setzte dann die Kabelbinder so dass die Öse nicht mehr rutschte.
Dann klappte er den Ständer ein, aus, ein und wieder aus. Motorrad abstellen. Have a seat please Ich aufgesessen - Pull out - pull in - out
Dann strahlte er und sagte er sei Fahrzeugingenieur und seit mehreren Jahren fährt er die Kabelbinder spazieren und endlich erfüllen sie ihren Zweck!
Wir fuhren gemeinsam vom Parkplatz Richtung Bodö, wobei er winkend bei nächster Gelegenheit über die E12 wieder Richtung Schweden abbog.
Das "Provisorium" hielt die ganze Tour bis nach Hause. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass die Halteplatte des Seitenständers aus weichem Material gefertigt war und Ermüdungserscheinungen hatte. Deshalb stand die Guzzi auch mit dieser verstärkten Schräglage auf dem Seitenständer.

Tack så mycket, herr ingenjör :love:

Der Sami am Polarkreis

Ich erzählte ja vorhin schon von meiner zweiten Begegnung mit Volker und den Wetterverhältnissen, die durchaus im Juni anzutreffen sind. Nun, nach unserer Begegnung richtete ich meine Blicke auf das nächste Ziel. Ich wollte meinen nächsten Stopp in Jokkmokk auf dem Campingplatz machen. Es war bitter kalt und ich benötigte mehrere Stopps um meine Handschuhe auf den Zylindern meines V2 aufzuwärmen. Hinter Gällivare wechselte ich von der E10 auf die E45, die fast bis Göteborg meine Straße blieb. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich weder Elch noch Ren in diesem Land gesehen. So langsam hatte ich das Gefühl, dass das Aufeinandertreffen mit diesen Tieren wohl eher etwas mit den Geschichten um Loch Ness zu tun hatte, als der Realität! Aber es war ja noch nicht aller Tage Abend und Jokkmokk ist das Mekka der Rentierzüchter, notfalls fotografiere ich dort im Sami Museum ein ausgestopftes Tier!
Jokkmokk ist eine recht große Stadt für die Verhältnisse in Lappland, aber auch bei Rückwärtsschieben braucht man kein 30 Minuten um durch die Stadt zu fahren. Da war nicht viel los heute.
Von der Karte wusste ich, dass es knappe 15 Km bis zum Polarkreis sind. Bevor ich mich also auf dem Camping Platz niederließ, wollte ich diesen geographischen Punkt noch mitnehmen.
Als ich ankam war der Ort verlassen. Das Souvenirgeschäft stand auf einem Hügel und durch die graue Bewölkung erschien es mir eher wie Bate's Motel als ein Ort mit touristischen Treiben. Durchgefroren wie ich war strich ich von meiner imaginären Bucket List den Punkt "Kaffetrinken am Polarkreis"
Aber schaut selber ....

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Nun stand ich da, wie gesagt und hatte meine Bilder in der Kamera. Da hörte ich eine Stimme hinter mir.

Sami: Hello? We have closed! Tourist Season will start tomorrow!
dd: Oh, excuse me. I didn't know that. I just wanted to by a coffee and get for a few minutes shelter because it is cold on the motobike.
Sami: If you have a few minutes I can make you some coffee, a short snack too? I can make some cinemon rolls for you.

Darauf hin schloss er die Türe seines Souvenirshops auf und ließ mich in die wohlige Wärme. Ich könne mich ja gerne umschauen. Er ist noch am auffüllen der Regale mit den Produkten, die ab morgen dann verkauft werden sollen. Nach einer Weile durch den Laden stapfend, fragte ich ihn wann er denn morgen öffne, so dass ich nochmals vorbei komme, um einzukaufen. Mit strahlendem Gesicht meinte er, das sei kein Problem. Ich solle mir aussuchen was ich wolle, das ginge schon! Strom für die Kasse und Kartenleser seien schon bereit und nutzbar. Nun begann die kleine Shoppingtour des Double d ...
Am Ende sah ich dann noch das Polarkreiszertifikat, das man hier erwerben konnte. Ich glaube ich bin der einzige Tourist, dessen Zertifikat ausversehens auf dem Kopf unterschrieben wurde. Er wollte es zwar durch ein frisches austauschen, aber dann wäre es ja nicht meine besondere Urkunde! 8o
Wir unterhielten uns noch etwas über die Samen und dass die Schweden diese oft als Menschen zweiter Klasse ansehen. Dass das Wort Lappe ein Schimpfwort ist und anderes. Ich erzählte ihm, dass ich mal mit First Nation People in Kanada ein paar Stunden verbrachte und für diese die größte Ehre war mit einem Fremden den Tabak zu teilen, bzw. zu rauchen. Er meinte das gälte auch für die Sami. Er gab mir die Ehre eine Zigarette mit ihm zu rauchen bevor ich mich verabschiedete.

Als ich am nächsten Tag den Polarkreis zum letzten mal für diese Tour überquerte winkte mir ein in Sami Tracht vor seinem Souvenirshop stehender Besitzer. Mit diesem Segen konnte ja wohl bis nach Hause nichts mehr schief gehen. :thumbup:

Epilog

Eigentlich wollte ich noch über Beat berichten, aber in Anbetracht der fortschreitenden Zeit wird das wohl eine eigene kleine Geschichte geben. Keine Ahnung ob jetzt eine geflügelte Lebensweisheit als Schluss angebracht ist, aber mir fällt nichts ein. Ich glaub das ich auch weiter nicht schlimm.

Obwohl einen kleine Tipp habe ich noch. Von Lit kann man über kleine Nebenstraßen nach Nördli fahren und dann weiter nach Grong. Die Strecke hat alpine Züge und man fährt immer an Flüssen entlang durch eine unbeschreibliche Landschaft. ;)

The life is too short to ride the wrong bike:/

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Kommentare 5

Hoywike
20. Januar 2025 um 04:16

Sehr schön geschrieben, beschrieben und umschrieben, z.B. „weiße Ware“ 👏😉

double d
20. Januar 2025 um 06:36
Autor

Danke 🤩 @Hoywike

Noch fehlt die Geschichte um Beat, dann ist die Köttbullar Trilogie komplett. 😄

Rick
15. Januar 2025 um 22:13

Fein geschrieben, DD. Genau die richtige Lektüre für einen trüben, vergrippten Winterabend. Danke dafür.:thumbup:

double d
15. Januar 2025 um 22:25
Autor

Oh gute Besserung 💐

Schon mit etwas Tee im Rum probiert? Hilft zwar nicht aber Du weißt morgen Früh weshalb es dir dreckig geht.😉

Marc S.
15. Januar 2025 um 11:45

Vielen Dank für Deine sehr anschaulichen und unterhaltsamen Blog! :thanks

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