Oi joijoijoi ... im Moment ist Zeitenwende wohin du guckst. Und überall wird alles durchgegendert. Und alles wird divers. Richtig so! Das ist doch ein wirkliches Zeichen einer modernen zukunftsorientierten Gesellschaft, für die Achtsamkeit und Gleichberechtigung nicht bloße Verbalparadontose ist. In allen Lebensbereichen setzt sich durch, was eigentlich doch selbstverständlich sein sollte, aber längst noch nicht überall wirklich ist.
Und mit allen Lebensbereichen meine ich wirklich alle. Das habe ich gemerkt, als ich mich neulich mal wieder in den Waschräumen versehen hatte und auf D war. Wo man früher ein Juchzen erntete, wenn man Glück hatte, meist aber zurechtgewiesen wurde, blickte ich jetzt nur in freundliche, entspannte Mienen. Unaufgeregtheit auf ganzer Linie. Das ist gut, weil man daran sieht, dass es nicht nur im Großen, sondern auch im Kleinen funktioniert. Und es belegt die Vorahnung eines Kanzlers, der schon vor Jahrzehnten einen festen Maßstab für eigentlich alles formulierte, als er sagte, "entscheident ist, was hinten rauskommt!" Jawoll ... jetzt läuft's offenbar...
Da wäre es doch ... zumindest für die Waschräume ... schon fast an der Zeit für den nächsten Schritt ... unisex. Klappt bei uns zuhause seit Jahrzehnten. Auf der anderen Seite darf man auch nicht immer gleich zuviel erwarten. Einiges wirkt auf den ersten Blick ja auch ein wenig sperrig ... zugegeben. Korrektes Gendern zum Beispiel ist nicht einfach. Da merkt man, das Veränderung nicht mal so ganz nebenbei gemacht ist. Aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden Mitarbeitende ... das klappt noch gut. Bürgerinnen und Bürger ist schon ne andere Klasse. Aus ihnen werden keine Bürgenden ... das ahnten wir natürlich ...
Aber bleiben wir doch mal in der Nähe. Was ist mit uns Netbikern ... uns Bikern? Bisher waren wir doch knallharte Biker ... und Bikerinnen! Yeah! ... die letzten Abenteuerinnen und Abenteurer! Aber wat is nu mit Gendern? Bikende? Im Grunde gar nicht schlimm. Obwohl ... ehrlich gesagt klingt das doch auf den ersten Blick schon ein wenig wie Kartoffeln im Auspuff. Da können die alten T-Shirts mit den kernigen Bikerschriftzügen im Grunde schon mal hinterm Schuppen einer feierlichen Feuerbestattung übergeben werden.
Alles wird anders. Aber das passt irgendwie auch besser zum Übergang von altertümlichen Explosionsmotor zur modernen geräuscharmen Elektromühle. So gesehen ist alles stimmig. Ich jedenfalls bin für divers und werde weiter gendern ... und nicht aus dem Anspruch einer political correctness, sondern weil ich egalitäre freiheitliche Gesellschaften liebe. Und wo findet man das besser vertreten, als bei uns Motorradbegeisterten?
Oder liege ich da falsch? Liebe Bikerinnen und Biker ... oder treffender gesagt ... Liebe Bikende, wie haltet ihr es denn damit? (PS: mich interessiert, wie ihr damit umgeht. Deshalb setze ich hier auf ein offenes Meinungsbild, ohne Schlagabtausch darüber, was richtig oder falsch, oder wer vermeintlich super oder doof ist. Ein offenes Meinungsbild ohne Abwertungen und persönliche Zurechtweisungen ist schließlich auch ein Kennzeichen einer zukunftsfähigen modernen Gesellschaft. Wir können das. )