liebe alle,
ich habe ein problem, und zwar ein grosses: motorradfahren beginnt mich zu langweilen, die hauptkosten des motorradfahrens sind der wertverlust, und nicht mehr die nutzung geworden.
1983 den führerschein gemacht, diverse motorräder von 27-150 ps, immer was neues unternommen, immer irgendwas zum ersten mal gemacht. aber jetzt ist es so, dass ich alles im umkreis von 300km kenne und x-mal gesehen habe (innerhalb der woche als reise) und zudem am wochenende nicht sehen will, es ist mir zu voll und diese geradeaus-raser sind mir total peinlich: diese flachländische rumgezuckel nervt mich.
auch im autoreisezug bin ich dauergast. alpen/pyrenäen, dolomiten langweilen mich inzwischen ebenfalls.
versteht jemand, was ich meine? es ist alles schon getan...
das letzte wochenende war ein versuch, mal wieder einen kleinen mini-ausflug mit nur zwei übernachtungen zu machen, und ist total schiefgegangen:
am freitag aus dem büro geschlichen, zu früh, aber es war sowieso nix los, 15.00uhr aufs motorrad, sonne in hamburg, stadtverkehr, im leder sehr warm, dann raus, autobahn, den frust der woche kurz rausschreien lassen:
BRRRRRUUUUUUUUUUUUAAAAAAAAAAARRRRRRRRRRRRRRR, zack: abfahrt zarrentin, ostdeutschland, in dieser sekunde beginnt auf der b195 der regen und hört nicht auf, erst 200km gefahren, erste übernachtung in der alten fischerkate in mödlich, es reicht, ich habe ja kein ziel... das menü ist ok, das wetter bessert sich, früh ins bett.
übernächtigt und mit rückenschmerzen von der billigen matratze beginnt der samstag. alle mecklenburger kaufen ein, irgendwie bin ich wohl in die falsche richtung, nämlich richtung ostsee gefahren. schnell in die andere richtung durch die wälder ein paar stunden geradeausfahrt, immerhin ungestört, aber immer geradeaus. da alles flach ist, ist man ununterbrochen im wald, man hat nie einen blick auf den wald von einem hügel aus, immer nur bäume direkt vor der nase.
um die langeweile etwas zu unterbrechen ein frühstück im wald auf einer wiese, die weitere route immer geradeaus nach süden.
nach weiteren stunden langeweile dem immer jüngeren elblauf folgend (das schloß storkau gefällt mir jedes mal wieder neu, der service ist erfrischend unprofessionell) am arendseee ein zimmer suchend, waren die hotels mit guter lage leider pleite und die, die nicht pleite waren, waren billige hütten, die in einem dorf um einen großen see KEINE lage am see hatten! der see war belagert von leuten, die sich ihr essen selber mitbrachten und abends am strand grillten und als dauercamper am gegenüberliegenden campingplatz auch schliefen in wohnwagen und zelten oder abends nach hause fuhren.
also fehlanzeige mit übernachtung mit seeblick, glücklicherweise den jugenherbergsführer im tankrucksack und in hitzacker (westdeutsche seite der elbe) ein zimmer zum halben preis des gestrigen ostdeutschen hotels gekriegt und dreimal so gut geschlafen, die matratze war nicht so billig und der service toll, ich liebe jugendherbergen.
an der westdeutschen seite wollte ich an der elbe entlang zurückfahren nach hamburg, diese ist aber am wochenende gesperrt für motorradfahrer und im vergleich zu ostdeutschland schon am frühen morgen überfüllt. ich trinke einen kaffee, ein anderer motorradfahrer hält, fred, ganz netter kerl, der auf dem weg nach mölln/ratzeburg zu einem "biker"-treff am see sei, da sei sonntags "immer der bär los".
das wollte ich hören: also ab auf die autobahn und zurück nach hause.
in einem monat bringt mich der autoreisezug dies jahr das dritte mal nach südeuropa.
gruss,
janneck
editiert von: janneck, 24.08.2009, 14:01 Uhr