
Das ist schon eine kreuz-und-quer-Tour, die ich durch dieses schöne Land zickzackte. Und das ich noch die Gegend um den Loch Tay gefahren bin und auch noch die Outlander Film Location "Craigh na Dun" besucht habe; das kleine Denkmal von der Hauskatze Towser auf dem Gelände der Destillerie Glenturret (er schaffte es sogar ins Guinnessbuch der Rekorde mit den angeblich 28.899 erlegten Mäusen -wer hat DIE nur gezählt) besucht habe und vieles, vieles mehr, sei hier nur am Rande erwähnt!
Besonders erwähnenswert war aber auch noch der sehenswerte Cairnwell Pass an. Der Cairnwell Pass, 933 Meter hoher Berg, in Gälisch wird er als An Càrn Bhailg bezeichnet, was in etwa mit "Bergspitze der Säcke" übersetzt werden kann. Im Bereich der Passhöhe befindet sich seit 1957 mit dem Glenshee Ski Centre eines der größten schottischen Skigebiete. Oben angekommen, zeigte das Thermometer gerade mal flotte 5 Grad an und kleine Schneefelder lagen auch noch auf der einen oder anderen Bergspitze. Zeit für eine heiße Tasse Kaffee und einen netten Plausch mit 2 älteren Herren, die mit Ihren Oldtimern unterwegs waren. Danach sollte es dann weiter Richtung Halbinsel Fife (und auch wieder in die Wärme) in die Stadt St. Andrews gehen. Da dieser Ort durch die damals dort studierenden jungen Royals zu einer kleinen Berühmtheit wurde, sind die Übernachtungspreise dort auch immer noch dementsprechend, nämlich SAUTEUER. Also habe ich mir eine nette u. günstige Unterkunft etwas außerhalb in Leven gebucht. St. Andrews ist wirklich ein hübsches altes Städtchen, aber auch den anderen Küstenörtchen kann man gut einen Besuch abstatten und alte aufgetürmte Steine stehen auch überall herum.
Wie z.B. Lady’s Tower: was für eine skurrile Geschichte. Diese Rund-Turm- Konstruktion, die Lady Janet Anstruther of Elie House an dem dortigen Küstenfleckchen errichten ließ, war das sogenannte Sommerhaus der Lady. Sie liebte es, im Meer baden zu gehen – und ihre Privatsphäre zu haben. Wann immer sie baden ging, schickte sie ihren Diener durch die Straßen von Elie, der eine Glocke läutete und den Menschen mitteilte, dass sie sich vom besagtem Sommerturm fernhalten sollten! Ey, Sachen gab es damals.....
2 Sehenswürdigkeiten auf d. Halbinsel Fife standen noch auf der Liste, bevor es dann endgültig weiter ging in Richtung Edinburgh (übrigens bei Sonnenschein und netten 18 Grad). Ich wollte noch in St. Andrews herumstromern und mir auch noch die alte Kathedrale anschauen. Gut geparkt am Alten Hafen, ging es erst einmal zu den Überresten der Kathedrale.
Histörchen= die Kathedrale brauchte "nur" 200 Jahre bis zur Fertigstellung und war sogar 100 m länger als d. St. Paul's Cathedral in London. Dem fanatischen John Knox war das ein Dorn im Auge und fiel 1559 mit seiner protestantischen Abrissfirma über die Kathedrale her. Alles, was nicht niet- und nagelfest war, wurde weggeschleppt und fast die kompletten Seitenwände des Kirchenschiffs zum Hausbau verwendet! Wären nicht die religiös-fanatischen Beweggründe dabei, würde man die ganze Aktion heute "upcycling" nennen.
Danach ging die Reise noch nach Crail. Hübsches altes Fischerdorf mit verwinkelten Gassen, nettem Café mit Blick auf das Meer, schnuckeligen ehemaligen Fischerhütten am alten Hafen u. Kopfsteinpflaster.
Auf nach Edinburgh!
Jetzt sollte es immer an der Küste entlang Richtung Edinburgh gehen. Dort war ein Wiedersehen mit meinem Mann verabredet. Wir wollten dann ein paar Tage in der tollen u. sehenswerten Stadt verbringen, bevor es für mich dann wieder mit der Fähre nach Hause gehen sollte. Davor gab es aber noch einen Stopp in North-Queensferry u. South-Queensferry an der beeindruckenden Brücke Firth of Forth! Sie ist bis heute eine der größten Auslegerbrücken der Welt und immer noch in Betrieb... Echt beeindruckend, wenn man am Fuße dieser riesigen Brücke steht!
Und siehe da, jetzt zum Ende der Tour hat es ja doch noch geklappt. Da stand sie auf einmal in voller Pracht und hübsch anzuschauen in ihrem feinen Fliesenkleidchen= Nessie, du alte Gurke, jetzt hab ich dich ja doch noch gefunden, wie schön!
Tja, 5 Wochen für Schottland sollten ja eigentlich reichen. So dachte ich. Dieses relativ kleine Land wollte ich geruhsam durchpflügen. Letztendlich ist es dann doch eine kreuz-und-quer-Tour geworden. Der Regen hatte meine To-do-Liste ja doch ein wenig durcheinander gewirbelt. Aber so war die Tour ja auch angelegt: spontan und immer schön flexibel bleiben! Trotz einiger Halb-Regentage war diese Tour eine superschöne Tour. So viele Aahs und Oohs, Boahs und Wows musste mein Helm sich anhören; grandiose Landschaften im Wechsel hatte mein Kopfkino zu bewältigen. Und die nicht erledigten To-do's werden dann einfach auf der nächsten Schottland-Tour abgehakt. Denn eins ist sicher: Schottland geht auch öfter!
Nach entspannten Tagen in Edinburgh ging es entlang der Küste wieder zum Fährhafen nach Newcastle.
Rückreise TT und was ich so überhaupt nicht auf dem Zettel hatte!
Ich hatte mein Ticket für die Rückreise erst Ende Mai gebucht und hatte wohl so ein unglaubliches Glück, überhaupt noch ein Fähr-Ticket zu bekommen. Denn es fand das TT auf der Isle of Man statt und es war Rückreiseverkehr von diesem Mega-Event... und ich wusste davon so überhaupt nichts!! Mann, hatte ich ein Glück. Bei frühzeitiger Ankunft am Fähranleger in Newcastle hatte ich mich schon über die wirklich große Anzahl Moppeds gewundert (und das war erst der Anfang).
Das Boarding fing auch sehr früh an. Aber auch kein Wunder, es mussten immerhin 800 Moppeds (ausgebucht) auf die Fähre bugsiert werden, dazu viele LKW's, WoMo's und viele PKW's; natürlich auch mit dem ganzen Ausreiseprozedere.
Nach Ankunft in Ijmuiden hat es auch gefühlt STUNDEN gedauert, bis wir endlich runter von der Fähre fahren durften. Am Einreiseschalter (zum Glück 4-spurig besetzt) nochmals die gleiche Prozedur, eine gefühlte Ewigkeit und ein Getöse der vielen Moppeds... WOW, das war noch mal zum Abschluß ein Erlebnis der besonderen Art.
Über viele Begegnungen, Besichtigungen etc. habe ich hier gar nicht berichten können, das würde auch einfach den Rahmen sprengen und das Geschreibsel endlos werden lassen. Aber, sie waren da und auch einfach nur klasse und werden mir in Erinnerung bleiben.
Ich hoffe, ihr habt ein wenig Spaß mit meinen Erlebnissen gehabt! In diesem Sinne und nach ca. 6500 km heißt es= das war's und jetzt ist Schluss!
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