mit den 2 besten Freunden Stefan und Richard auf ihren Moppeds von Bonn durch die Alpen und wieder nach Hause.
Es geht um:
7 - 31°C,
anklopfende Katzen,
eine kaputte Terrassentür,
ein Humusklosett,
ein umgeschmissenes Mopped,
Sinn und Zweck eines Regenkombieinteilers...,
und um andere mehr oder weniger berichtenswerte Erlebnisse.
Doch, der Reihe nach:
Start war am Freitag, den 10. Juni 2016 gegen 14:00h in Bonn bei strahlendem Sonnenschein und Schön-Wetter-Wölkchen.
Das Wort Wölkchen, bzw. Wolke wird im nun Folgenden noch häufiger eine tragende Rolle spielen.
Ohne Zwischenfälle und mit für einen Freitagnachmittag erstaunlich wenig Verkehr erreichten wir Karlsruhe über die BAB. Wir wollten erst mal Strecke machen.
Stefans Schwägerin und ihre Familie bereiteten uns ein herzliches Willkommen mit kaltem Tannenzäpfle (ein schwarzwälder Bier), selbstgemachten Gulaschspießen in Sauce ohne Spieße mit Salat und Baguette in Karlsruhe.
Nach dem Abendessen versuchten die Fußballfans auf der Terrasse Fußball zu schauen. Doch es gab so viel zu erzählen, dass das Spiel mehr Hintergrundbeschallung lieferte, als es Aufmerksamkeit auf sich zog. Fragt mich jetzt nicht, wer da gegen wen gespielt hat, ich gehöre eher nicht zu den Fußballfans.
Nach dem Abpfiff und einigen weiteren Tannenzäpfle bezogen wir, Stefan und ich, die Suite der ältesten Tochter des Hauses, welche für die eine Nacht in das Gemach ihrer Schwester zog.
Bis gegen 3 Uhr früh war mein Schlaf erholsam. Ein heftiges Klopfen in unheimlich schnellem Rhythmus gegen die Glasscheibe der doppelflügeligen Terrassentür unterbrach meine Träume.
Der Hauskater war wohl irrtümlich ausgeschlossen worden und begehrte nun hartnäckig Einlass. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Mit dem Hinterteil der Tür zugewandt, trommelte er mit dem rechten Hinterbein gegen die Glasscheibe. Ich beschloss, ihn zu ignorieren und schlief wieder ein. Nach gefühlten 20 Sekunden wiederholte sich im Trommelfeuertakt die Trommelattacke und zu allem Überfluß erinnerte Stefan sich daran, dass er doch eigentlich schnarcht, wenn er schläft.
Fatalistisch erhob ich meinen müden Leib aus der Horizontalen und öffnete die Terrassentür, um wenigstens einem Quälgeist Einhalt zu gebieten. Dummerweise öffnete ich die Verriegelung der rechten Tür und beide Flügel schwangen mir gleichzeitig entgegen. Vom Türenhersteller war wohl ursprünglich vorgesehen, dass erst der Linke Türflügel zu öffnen ist, bevor der Rechte geöffnet wird. Das stand nirgendwo geschrieben. Und selbst wenn es irgendwo stand, ich hätte es nicht lesen können, weil es war dunkel. Und selbst wenn es hell gewesen wäre, hätte ich es nicht lesen können, weil meine Lesebrille neben dem Bett lag.
Irgendwie spürte ich, dass da was falsch gelaufen war. Zuerst griff ich mir den Kater, öffnete die Zimmertür zum Flur und setzte ihn in den Selben. Dann begann ich mit dem desaströsen Versuch, die Terrassentür wieder zu schließen. Der Riegel des linken Flügels ließ sich in geöffnetem Zustand nicht bewegen und so drückte ich die beiden Türflügel gleichzeitig wieder zurück in die Ausgangsposition.
Müde und genervt wie ich war, ergriff mich eine gewisse Aggressivität, als mein Manöver nicht auf Anhieb klappte und mit Nachdruck, unter Anwendung leichter, wirklich nur leichter Gewalt, schloß sich die Tür endlich wieder. Erleichtert schlurfte ich zurück zu meinem Bett und da, plötzlich, kaum wieder einschlummernd, riss mich ein lautes Knacken aus Richtung Terrassentür aus dem beginnenden Tiefschlaf. Ein Teil der Verriegelung hat wohl der Spannung nicht standgehalten dachte ich noch, da begann Stefan murmelnd zu fragen, was denn los sei. Meine Antwort wartete er unverschämterweise gar nicht bis zu Ende ab, denn noch bevor ich meine wortreiche Erklärung beenden konnte, hörte ich seine geräuschvollen Atemzüge wieder. Nun, lasst mich diese Nacht vergessen. Fragt nicht weiter nach. Es war keine erholsame Nacht für mich!
Am anderen Morgen beichtete ich mein Türenmißgeschick den Hausherren beim Frühstück. Alle Versuche, den Schaden selbst zu beheben, scheiterten und so blieb mir nichts anderes übrig, als auf meine Haftpflichtversicherung zu verweisen, die sicherlich den Schaden regeln wird.
Seit dem habe ich noch nichts aus Karlsruhe gehört, doch morgen werde ich mal nachfragen.
Die Gastgeber waren derart freundlich, dass sie mir bei der Abreise einen schönen Urlaub mit Stefan wünschten und mir versicherten, dass das wirklich kein Problem sei mit der Tür. Ich solle mir keine Gedanken machen sagten sie.
Nochmal Danke an Andreas und Anette, Ihr seid tolle Menschen.
Nach einem Blick auf das Regenradar legten wir unsere Route Richtung Allgäu fest. Den beim Start leicht einsetzenden Nieselregen hatten wir schnell hinter uns gelassen und die kleinen und mittelgroßen Schwarzwaldstraßen warteten auf uns. Ohne weitere Vorkommnisse erreichten wir trocken das (oder sagt man den ?) Allgäu.
Bei der Ortsdurchfahrt durch Bodnegg dachte ich an unseren alten Schwaben, ein Mitglied des Bikeforums aus vergangenen Tagen, doch der hatte schon im Vorfeld angekündigt, dass er nicht zu Hause sei und so fuhren wir weiter zu unserer zweiten Unterkunft in Scheidegg. Das Hotel „zum Hirschen“ kannte ich von einem früheren Besuch her und hatte es in guter Erinnerung behalten. Tatsächlich war auch noch ein Doppelzimmer frei für uns beide. Nach einem reichlichen und vorzüglichen Abendmahl begann dann meine zweite Nacht mit Stefan in einem Raum. Helene Fischer hat sich geirrt; es heißt nicht atem-, sondern schlaflos durch die Nacht. Bis ca. 3 Uhr früh war alles okay, doch dann verrutschten die Ohropax, mit denen mich Anette am Vortag versorgt hatte und ich verbrachte das Morgengrauen mit dem Lauschen von Stefans Atemzügen. Wer im Rheintal wohnt, weiß was ich mit Zügen meine. Irgendwie brachte ich es nicht über`s Herz, ihn zum Schweigen zu bringen.
Fragt nicht weiter!
Nach einem ausgiebigen Frühstück querten wir die kurz hinter dem Ort liegende österreichische Grenze. Nur ein Schild wies uns darauf hin. Kein Grenzposten, kein Schlagbaum.
Über Bregenz erreichten wir nach kurzer Zeit die Liechtensteiner Grenze. Die Zollhäuschen waren nicht besetzt und ohne weiteren Aufenthalt durchquerten wir dieses kleine Land mit mondänem Baustil. Der schweizer Grenzbeamte winkte uns kurz darauf gleichgültig weiter. So klein ist Liechtenstein.
Ab jetzt saß uns eine Pistole im Nacken. Wusste ich doch wie rigoros die Schweizer auch kleinere Geschwindigkeitsverstöße ahnden. Glücklicherweise verlief die Durchreise durch das an sich recht schöne Land ohne unfreiwillige Aufenthalte. Bemerkenswert, über wie viele hohe Berge so ein kleines Land verfügt. Der Straßenzustand ist durchweg so gut, dass man permanent mit viel mehr als den erlaubten KM/H fahren möchte, doch die Pistole im Nacken ließ uns vernünftig bleiben. Über den Lukmanierpass näherten wir uns Locarno am Lago Maggiore. Die ganze Zeit über drohten tiefgraue Wolken vor uns, doch mein Navi führte uns immer um den Niederschlag herum. In Locarno fuhren wir bei 26°C in den Tunnel ein. Die Luft wurde immer dicker und das Thermometer zeigte in der Mitte des Tunnels 31°C an. Da wäre ein kühler Schauer willkommen gewesen.
Man kann nicht alles haben.
Nach einer kurzen Fahrt in frischer Luft verschluckte uns der Tunnel bei Ascona. Der war nicht so schwülheiß und auch nicht so lang.
Danach ging es rechts ab in die Berge nach Gurro. Nur noch 15 KM zeigte das Navi an. Die enge Schlucht mit dem Wildbach im Talgrund ist einfach atemberaubend. Doch leicht übermüdet wollten wir nur noch in unserem nächsten Domizil ankommen und hatten nicht wirklich einen Blick übrig für die Naturschönheit dieser Gegend. Zu allem Überfluss wurde die Straße immer enger, die Kehren immer steiler und der Gegenverkehr nahm gleichzeitig mit einsetzendem Regen zu. Mannomann, niemals hätte ich gedacht, dass wir heil ankommen. Die Alpen sind eine andere Hausnummer als die heimische Eifel!
Klaus, ein Bekannter von Stefan, der uns hierhin eingeladen hatte, ein paar Tage in seiner Hütte zu verbringen, hatte uns den Weg so beschrieben, dass nach dem eigentlichen Ort Gurro noch ca. 200 Höhenmeter auf einer teilweise geschotterten Piste bis zu seiner Hütte vor uns liegen.
So langsam bereute ich, für diese Tour nicht die XT gewählt zu haben. Meine Tracer rutschte und hüpfte über kopfgroße Kieselsteine hinweg und hielt sich tapfer bis zur sumpfigen Wiese, die inmitten einer Ansammlung winziger Hütten am steilen Berghang den Parkplatz für unsere Moppeds darstellte. Ein flacher großer Stein für unter den Seitenständer war glücklicherweise schnell gefunden. Anderenfalls wäre ein Moorbad fällig gewesen...
Doch was dann kam, war...
ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll....
Klaus hatte uns schon kommen gehört und begrüßte uns herzlich. Dann führte er uns zu seinem Domizil.
Dieses Domizil versuche ich jetzt zu beschreiben.
Vom unbefestigtem Weg aus klettert man über kleinere Felsen ca. 3 Meter hoch. Die Hütte, eingekesselt zwischen anderen Hütten, die bestenfalls Ruinen genannt zu werden verdienen, besteht aus einer Grundfläche von ca. 3,5 mal 5 Metern; Außenmaß. Die Außenwände aus Bruchstein sind gut einen halben Meter dick. Das Erdgeschoß besteht aus einem Betonboden mit einer frisch gegossenen Betontreppe ins erste Obergeschoß. Fenster = Fehlanzeige.
In diesem Erdgeschoß stand an der hinteren Wand eine Eckbadewanne hochkant angelehnt. Eine Kloschüssel fand sich noch originalverpackt in unmittelbarer Nähe der Wanne, beladen mit Werkzeug und Baumaterial aller Art. Hübsch, dachte ich, wenn es mal fertig ist.
Im Obergeschoß ließ eine offene Schießscharte von 10 mal 40 cm einen schmalen Lichtstreifen herein. Dort war auf einer Holzplatte eine provisorische Küche hingerichtet. Ein vierflammiger Gaskocher und ein Absorberkühlschrank waren die küchentechnischen Highlights.
Dann zeigte uns Klaus stolz unser Schlafgemach für die nächsten Tage. Das Dachgeschoß, nur über einen Trampelpfad, eine frisch gegossene Betontreppe und einige Felsstufen erreichbar, forderte uns ReinholdMessmerische Fähigkeiten ab. Der Dachraum war wohnlich eingerichtet. Mit wohnlich meine ich, dass alles da war, was man für die Übernachtung braucht.
Um jedoch an die Matratzen und die Bettwäsche heranzukommen mussten wir erst mal ein bisschen räumen. Das hat uns Klaus jedoch untersagt und uns mit einer 5-Liter-Dose Warsteiner, die in der örtlichen Quelle seit Tagen kühl gehalten wurde, vor die Tür gesetzt. Dann verschwand Klaus für 2 Stunden im Inneren der Hütte.
Stefan und ich schauten uns an und verstanden uns ohne Worte. Sein Kinn hing ungefähr auf Kniehöhe und das meine noch etwas tiefer.
Erschöpft wie wir waren, machte sich eine scheißegal Stimmung in uns breit und wir widmeten uns der Gerstenkaltschale.
Irgendwann erschien Klaus wieder und führte uns in das aufgeräumte Schlafgemach. Er hatte einfach seinen ganzen Krempel nach draußen befördert und mit Plastikplane abgedeckt.
Nun sah unser Schlafzimmer fast heimelig aus. Die fleckige Matratze war unter zwar zerknitterter, aber sauberer Bettwäsche verschwunden und versprach mir einen ruhigen Schlaf in gesunder Bergluft. Die Außentür ließ sich nicht ganz verschließen, aber angesichts meiner Erfahrungen mit Türen in Karlsruhe ließ ich die Finger davon und unterließ jedwede Verschlimmbesserung.
Nun kündigte Klaus das Abendessen an. In einer Stunde sollte es fertig sein. Es war 19:00h Ortszeit. Wir setzten uns gemütlich zu dritt nach draußen und setzen der Warsteiner Dose mit vereinten Kräften zu.
Auf meine unbefangene Frage, wo denn die unterschiedlichen Arten der Notdurft zu verrichten seien, wies Klaus auf die Wiese vor dem Haus und meinte, da würde das kleine Geschäft verrichtet.
Pisswiese:
Für das andere Geschäft wies er auf einen Plastikeimer, dessen Boden mit Erde bedeckt war. Daneben lag ein Schäufelchen mit dem man nach Geschäftsabschluß das Resultat mit noch mehr Erde abzudecken hätte. Aha. Alles klar dachten wir. Stefan und ich sahen uns an und waren uns wortlos einig darin, dass wir maximal diese eine Nacht an diesem Ort verbringen würden. Mit dem letzten Tageslicht ungefähr 3 Stunden nach der angekündigten Zeit, verspeisten wir dann einen leckeren Salat mit dort vorkommenden Wildkräutern und Früchten. Den Gedanken ob die Wildkräuter vor dem Mahl auf der Pisswiese gewachsen waren, verdrängte ich erfolgreich. Das Walnußbrot und die frische Butter waren auch wirklich lecker. Das meine ich jetzt ernst.
Die angekündigten Frikadellen hat Klaus sich dann wohl in den nächsten Tagen gemacht.
Er ist ein unglaublich lieber netter Kerl. Und vor gut 30 Jahren wäre mir die Art Unterkunft wahrscheinlich luxuriös und gleichzeitig abenteuerlich vorgekommen. Aber mittlerweile, mit Mitte 50 bin ich wohl zu einem dekadenten Luxusmännchen verkommen. Lasst mich keine weiteren Worte zu dieser Nacht verlieren. Mit der Aussicht, am anderen Morgen die Abfahrt über die engen, rutschigen und holperigen Kehren dem Abgrund entgegen zu fahren, schloß ich für ein paar Stunden die Augen. Stefans Schnarchgewohnheiten hatten sich leider nicht verändert. Und ab dem Morgengrauen gegen 4 Uhr lauschte ich abwechselnd seinem Röcheln und dem ohrenbetäubenden Kreischen der erwachenden Vogelschar, bis endlich Aufstehzeit war.
Stefan und ich packten wortlos unsere Klamotten zusammen und luden sie auf die Moppeds, die die Nacht im Sumpf heil und aufrecht überstanden hatten.
2 oder 3 Zigaretten später wurde dann auch Klaus wach. Er hatte sich für die Nacht draußen über einen Stapel Brennholz ein Brett, darauf eine Matratze und einen Schlafsack gelegt. Er scheint das gewöhnt zu sein, denn er schlief noch selig während wir unsere Sachen verstauten.
Nach einem Kaffee, der absolut okay war, wenn man von dem braunen Zucker absieht, ich brauche morgens Zucker im Kaffee. Dieser Zucker war ursprünglich mal weiß gewesen, hatte aber im Laufe der Zeit die Farbe seines rostigen Blechbehälters angenommen. Was aber den süßen Geschmack nicht wesentlich beeinträchtigt hat. Nun hatte ich die schwere Aufgabe, Klaus beizubringen, dass wir nicht, wie ursprünglich geplant, mehrere Tage bei ihm verbringen werden. Wir wollten doch bloß einen entspannten Urlaub miteinander verbringen, der Stefan und ich. Gerne auch ein wenig rustikal, aber nicht unbedingt ein Überlebenstraining für Motorräder und ihre Fahrer ohne Strom und fließend Wasser. Apropos Wasser. Dieses Wasser aus dem Brunnen vor dem Haus war sehr lecker zum trinken, aber beim Zähne putzen wollte mir der Zahnschmelz vor Kälte glatt bersten. Damit duschen?
Okay, ich geb`s zu. ICH BIN EIN WEICHEI!
Klaus verstand meine Argumente, warum wir nicht bei ihm bleiben konnten. Ich erzählte ihm von meiner vierten schlaflosen Nacht in Folge und dass das doch ziemlich gefährlich sei, so übermüdet auf den für uns anspruchsvollen Straßen der Alpen Motorrad zu fahren. Klar, meinte er, wenn er auf Montage sei, dann würde er immer ein Einzelzimmer nehmen, um ungestört schlafen zu können.
Mit einer herzlichen Umarmung und Dank für seine Gastfreundschaft verabschiedeten wir uns und rollten Richtung Tal.
Nochmal Danke an Klaus. Du bist ein unglaublich liebenswerter und gastfreundlicher Mensch. Dass wir das nicht so ganz genießen konnten, liegt nur daran, dass wir so verwöhnt und dekadent sind.
Die Abfahrt, halbwegs ausgeschlafen und bei unerwartetem Sonnenschein gestaltete sich absolut problemlos. So eng und steil, wie wir die Kehren in Erinnerung hatten, waren sie gar nicht. Klar war vorsichtiges Fahren angesagt, aber dramatisch ist anders.
Unten am See suchten wir uns dann erst mal ein Bistro, wo es frischen Kaffee, Croissants und ein sauberes Klo gab. Bei Sonnenschein mit Blick auf den See checkten wir die Wetteräpp, studierten die Landkarte und überlegten, welche Himmelsrichtung wir einschlagen wollten.
Es gab 2 Alternativen. Richtung Osten, also Lago di Garda, oder Richtung Westen, Frankreich. Die Schweiz wollten wir angesichts des Pistolendrucks im Nacken ob der Tempokontrollen auf alle Fälle vermeiden und unter Berücksichtigung unserer verbleibenden Urlaubstage schloss sich eine Ausdehnung der Tour Richtung Mittelmeer aus. Die Wetteräpp sagte für die nächsten Tage im Osten 90 Prozent Regenwahrscheinlichkeit an. Im Westen auch. Daraufhin meinte Stefan, den Osten kenne er schon. Und da ich in der Gegend weder den Osten noch den Westen kannte, stand ich der Zukunft eher ambivalent gegenüber.
Beim blinden Tipp mit der Fingerspitze auf die Landkarte traf ich den Ort Varallo. In diesem Ort wollten wir auf die Suche nach einer Herberge für die nächste Nacht gehen.
Unglaublich beeindruckend führte unsere Strecke wieder ab vom See Richtung Westen. Allerkleinste Sträßchen mit teils nassem, teils trockenem Asphalt ließen mal eine etwas flottere, mal eine etwas gemäßigtere Geschwindigkeit zu. Oben auf dem Berg hinderte eine dicke Nebelsuppe den sonst wohl gigantischen Weitblick über den See. In irgendeinem Tal in irgendeinem Dorf lockte eine Pizzeria mit ansprechender Außengastronomie zu einem Mittagsimbiß.
Mit einem trockenem „No Pizza for lunch“ würgte der ansonsten recht freundliche Kellner unsere Bestellung für eine Pizza Tonno und eine Funghi Salami ab. Das Schweineschnitzel in Weißweinsauce mit Bratkartoffeln war aber auch ganz lecker.
Eine Onlineanfrage bei Booking.com empfahl ein B+B Hotel in Balmuccia, ca. 8 Kilometer ausserhalb von Varallo. So machten wir uns nach dem Imbiß auf den Weg dorthin.
Die Funktion „kurvenreiche Strecke“ bei meinem TomTom möchte ich nicht mehr missen. Wenn Stefan mal mit seinem Garmin die Führung übernahm, dann endeten wir des öfteren vor einem Weidezaun auf einem Feldweg.
In Balmuccia angekommen fanden wir dann auch die Straße und Hausnummer des B+B. Deren finanzielle Decke hat wohl nicht bis zu unserer Ankunft durchgehalten. Es war geschlossen. Ein paar Straßen weiter fanden wir ein anderes B+B, das sogar 2 Einzelzimmer frei hatte.
Endlich! Endlich sollte ich mal eine ruhige Nacht vor mir haben. Sauber und auf zwei verschiedenen Etagen lagen unsere Zimmer mit jeweils eigener Dusche und WC. Der Aufpreis für das Einzelzimmer spielte keine Rolle mehr. Schlau, wie ich nunmal bin, wählte ich das Zimmer im ersten OG. Mir versprechend, dass es hier oben ruhiger sei, als im EG, wo die Dorfstraße direkt am Fenster vorbei führt. Zum Abendessen wanderten wir den knappen Kilometer nach Rossa zur Foresteria Valsesia, die uns der Hotelinhaber wärmstens zum Dinner empfohlen hatte. Wunderschöne Gegend dort. Auch zu Fuß. Der Inhaber der Foresteria,
ein Belgier, empfing uns mit fast akzentfreiem Deutsch. Nach einer leckeren Speise und ein oder zwei ekelhaften Trapistenbieren, also ganz subjektiv, ich mag die Plörre nicht, aber die Belgier stehen drauf, zumindest in Italien, machte ich mich allein auf den Weg zurück ins Hotel. Stefan blieb noch, um Fußball zu gucken. Gegen 21:30 lümmelte ich mich auf meine Matratze in saubere, glattgebügelte Bettwäsche gehüllt und mit einem letzten Blick auf die malerische Holzdecke über mir schlief ich ein.
Ich wollte einschlafen. Wirklich. Ich hab mir Mühe gegeben. In der Etage über mir, also direkt auf dem Holzboden über mir lebt die Hotelbesitzerfamilie. Ein sehr sympathisches Paar Mitte 30 mit 2 entzückenden, lebhaften Kindern.
Diese Kinder spielten direkt über meinem müden Haupt Nachlaufen. Gnädigerweise ohne Schuhe. Aber ob ein beschlagenes oder ein unbeschlagenes Pferd über einen drüber gallopiert, der Unterschied in Phon gemessen ist marginal.
Verzweifelnd biss ich in mein Kopfkissen und gab mich ganz unmöglichen Phantasien hin. Phantasien darüber, wie man wilde Pferde oder kleine Kinder zum Schweigen bringt...
Eine Whatsäpp-Nachricht an die Mama der wilden Pferde verschaffte mir dann Ruhe. Plötzlich herrschte Ruhe in der Etage über mir und ich begab mich auf die Wanderung in das Reich der Träume.
BIS! Ja bis ca. 4 Uhr morgens. Da war wohl eines der Kinder krank oder hatte einen schlechten Traum oder wollte mich vielleicht nur ärgern. Ich weiß es nicht. Es schrie. Dieses Kind schrie auf einmal los. So laut, mit einer Frequenz, die Granitfelsen zerspringen lässt. Deswegen sind in der Gegend die einst wunderbar intakten Felsen alle von Sprüngen und Rissen durchsetzt.
Es muß ein Fluch auf mir liegen, dachte ich, als sich die lauten Tritte von Frau Mama auf ihrem Weg vom Elternschlafzimmer zum Kinderbett über den Holzboden in meine Gehörgänge bohrten...
Es dauerte auch nicht lange, bis wieder Ruhe herrschte. Wirklich nicht lange, aber dann war schon wieder Aufstehzeit.
Nach einem schmackhaften Frühstück, schmackhaft für den, der gerne nur süß mag, und einer wortreichen Entschuldigung der Hotelbesitzerin für die eventuelle Ruhestörung (ich hab standhaft kein Trinkgeld gegeben) machten wir uns auf ins Aostatal Richtung kleiner Sankt Bernhard, also Richtung Westen, Richtung Frankreich, Richtung Zivilisation in ein Land dessen Sprache ich verstehe.
Über eine wieder sehr schöne kurvenreiche Bergstrecke mit kleinen und allerkleinsten Sträßchen näherten wir uns der bedrohlichen Gewitterwolke, die noch nicht über, aber hinter dem jenseitigen Bergzug des Aostatals hing. Unten im Tal angekommen beratschlagten wir bei einem alkoholfreien Kaltgetränk die weitere Strecke. Die Wetteräpp und auch der Himmel über uns ließen nichts Gutes vermuten. Also zwängten wir uns, während schon taubeneigroße Regentropfen auf uns prasselten, in unsere Regenkombis und setzen unsere Reifen auf die mautpflichtige Autobahn Richtung Weißer Berg, dort Montblanc genannt. Nach einigen Kilometern Regen, der den Staub aus unseren Kombis wusch und dem nächsten Tunnel erwartete uns strahlender Sonnenschein und 28°C. Der nächste Parkplatz war der unsere. Gegenseitig halfen wir uns aus den Gummipellen und setzten die Fahrt fort. Den mittleren Herzinfarkt an der nächsten Mautstation hab ich irgendwie verkraftet. 18 (in Worten: achtzehn) Euronen waren fällig für gut 70 Kilometer Autobahn. Dafür hätte ich auch lecker Abendessen können...
Okay, die ganzen Tunnel zu bauen kostet einiges und die Qualität des Asphalts sowie die überschaubare Verkehrsdichte geben auch einen gewissen Komfort, der bezahlt werden muss. Kurz vor dem weißen Berg lotste mich das Navi von der Autobahn runter und wir begannen den Aufstieg auf den kleinen Sankt Bernhard. Super Asphalt, phantastische Kurven warteten auf uns. Einziger Wermutstropfen waren diese Schilder mit der Zahl 30 drauf. Und die durchgezogene Mittellinie und der LKW vor uns, der sich in vorauseilendem Gehorsam nur mit der Hälfte der erlaubten Geschwindigkeit den Berg hoch röchelte. Diese Bergluft. Einfach herrlich. Manchmal roch man etwas davon, wenn der schwarz rußende Auspuff des LKWs kurz aussetzte.
Irgendwann war mir meine Gesundheit wichtiger als ein drohendes Bußgeld. Beherzt setzte ich zwischen 2 Kehren zum Überholen an und nachdem mir der Blick in den Rückspiegel signalisierte, dass auch Stefan auf jedwede Verkehrsregel sch...s, wedelten wir uns bis auf die 2188 Meter Passhöhe hinauf. Einfach nur genial. Das Fahrerlebnis.
Okay, ich hätte vorher daran denken können, dass es oben keine 25°C mehr hat und mir in vorauseilender Voraussicht andere Handschuhe anziehen können, aber dass es da oben nur 7°C, gefühlte minus null Grad hatte, konnte doch keiner ahnen. Mal ehrlich! Oder nicht?
Trotzdem, es war einfach nur schön, nur wundervoll. Die Fahrt mit dem Motorrad, der Ausblick auf schwellende Bäche, genährt vom schmelzenden Schnee, der uns noch in fester Form links und rechts neben der Straße auf der Passhöhe erwartete. Vier Meter hohe Schneewände, dazwischen Gemälde von Bernhardinern, einem französischen und einem italienischen Zöllner und einem Ausblick, den man in der Eifel so nicht findet.
Unter uns fiel der Blick auf das Städtchen Bourg-St-Maurice. Dort wollten wir unsere nächste Nacht verbringen. Wie lange man für 18 Kilometer den Berg herab braucht, war mir bis zu dem Zeitpunkt nicht klar gewesen. Es war immer noch kalt, die Winterhandschuhe in den Tiefen meiner Satteltaschen hatten es schön warm, und es dauerte lange, wirklich lange, bis das Thermometer wieder 2stellige Temperaturen anzeigte. Zwischendurch wurde mir trotzdem warm, wenn in einer Kehre, die unter optimalen Bedingungen mit 30 KM/H genommen werden will, die Schlammspur des Schmelzwassers die Fahrbahn kreuzt. Ich finde, ABS hat was.
Angekommen im Ort, bestellten wir uns in einem Straßencafé erst mal einen heißen Café au lait. Und als die Hände langsam warm wurden, war die Welt wieder schön.
Die Wirtin empfahl uns auf Nachfrage ein ruhiges Hotel außerhalb des Ortes. Und tatsächlich, das Authentic liegt eingebettet zwischen den Bergen inmitten grüner Wiesen. Sollte ich hier endlich mal zum längst überfälligen ruhigen Schlaf finden?
Tatsächlich gab es nur noch ein freies Zimmer. Für uns beide. Also zusammen. Für uns beide. Er und ich in einem Zimmer. Aber wunderschön. Das Zimmer. Der Preis war, für französische Verhältnisse auch okay. Abgesehen vom mit 11 Euro pro Person extra zu bezahlenden Frühstück. Die Kettensäge, die irgendwo am Berghang gegenüber tobte, ignorierte ich geflissentlich. Erstmal bezogen wir das Zimmer und nach einer Verwandlung unseres Äußeren in ein ziviles Erscheinungsbild machten wir uns zu Fuß auf den Weg in das Städtchen. Dort haben wir ein kleines, aber feines Lokal gefunden, das hervorragende Regionalküche bot. Tartiffe und noch was, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe, aber dafür umso leckerer war. Das Bier war auch gut. Hätte ich vorher gewußt, dass das Glas 7 (sieben) Euro kostet, wäre es wahrscheinlich nur halb so lecker gewesen. Nach dreien davon und einem netten Plausch mit der Wirtin, (gut wenn man die Sprache des Landes einigermaßen beherrscht) machten wir uns wieder auf den Rückweg. Dabei vertrat sich Stefan (nein, das war ja schon auf dem Hinweg) das Knie. Er hat es überlebt.
Ich die darauffolgende Nacht auch. Irgendwie. Schlafen. Kann man bei Schlafen von schlafen träumen? Ich tat es in der Nacht. Bis ungefähr 4 Uhr früh. Nein, es war nicht die Kettensäge am Berg gegenüber. Ihr wisst schon. Und Ohropax sind der letzte Sch...s.
Immerhin war das Frühstück okay. Der Kaffee auch. Abends vorher hatten wir schon die Route für den Tag grob geplant. Aus Savoien sollte es Richtung Vogesen gehen. Ging es auch.
Hab ich schon erwähnt, dass wir, bis auf die kleine Etappe in Italien keine Regenkombi brauchten? Ich besitze ein Zaubernavi. Ich bin überzeugt davon. Um uns herum sah man von den Bergen aus derart dicke, dunkle Wolken, doch unser Weg führte immer darum herum.
Auf dem Weg in die Vogesen wurde die Landschaft sanfter. Die Berge dort sind nicht mehr so steil und schroff. Ich finde die Alpen und ihre Gipfel schön anzusehen, aber dort leben möchte ich nicht.
Unser nächstes Etappenziel war Mouthe. Mittagspause sollte in Annecy sein.
Stefan schwärmte von diesem Venedig der Alpen. Es war auch alles wunderschön dort. Der Weg dorthin führte uns über traumhafte Straßen und Aussichtspunkte. In Annecy parkten wir unsere Zweiräder auf einem kostenfreien Motorradparklatz direkt vor dem Hotel de Ville. Wir vertraten unsere Beine ein wenig bei einem Spaziergang entlang der Kanäle und zum Schloß hinauf. Dort verzehrten wir unseren mitgebrachten Imbiß auf dem Vorplatz des Schlosses mit herrlichem Blick auf die Berge und auf die Wolken. Eine der letzteren näherte sich langsam so weit, dass erste Tropfen herab fielen und wir beschlossen den Rückweg anzutreten. Die Wetteräpp sagte Richtung Norden eher trockenes Wetter an. Startklar schwangen wir uns auf besagtem Motorradparkplatz auf unsere Moppeds. Beherzt visierte ich eine zwar schmale aber nicht zu schmale Lücke an, um den Parkplatz zu verlassen.
Für das Vorderteil des Motorrades bis zu meinen Beinen war die Lücke mehr als breit genug. Ich hatte meine Satteltaschen vergessen, die geringfügig breiter sind als mein Lenker und meine Knieposition und plötzlich bewegte sich die KAWA ZZR, die bis dahin reglos neben mir stand, mit mir nach vorne, fiel um auf einen baumdicken Eisenpoller, der aus der Verankerung riss und laut singend quer über die dicht befahrene Straße zum Bordstein auf der gegenüberliegenden Seite rollte. Leicht verdutzt, mir noch keiner Schuld bewusst, hielt ich an. Eine leichte Nervosität ob der Zweifel an meiner vermuteten Unschuld bemächtigte sich meiner und im letzten Moment gelang es mir, die Tracer am Umkippen zu hindern. Uff. Erst mal absteigen, ach ja, erst Seitenständer raus....
Ja, ich geb zu, ich war leicht konfus.
Stefan behielt die Ruhe. Wir richteten gemeinsam die KAWA auf und begutachteten den Schaden.
Delle im Tank, Auspuff abgerissen und diverse Schrammen an der Verkleidung der ZZR.
Toll! Richtig klasse fühlte ich mich in dem Moment. Wenn ich gelenkig genug wäre, hätte ich mir in den Ar..h gebissen. Mit der linken Satteltasche bin ich am Auspuff der KAWA hängen geblieben und hab sie einfach mitgenommen....
Shit häppens. 2 herbeigerufene Dorfsheriffs wollten erst gar nichts damit zu tun haben. Hätte ja Arbeit für sie bedeutet. Bass erstaunt waren sie, dass ich da so eine Art Selbstanzeige machte. Der eine Sheriff sagte mir, das sei völlig normal, dass sich in Frankreich der Unfallverursacher in solch einer Situation einfach aus dem Staub macht. Egal, ich möchte, dass wenn jemand mein Mopped umschmeißt sich nicht einfach verpi..t.
Ich hab dann einen Zettel am Tankverschluss der Kawa angebracht mit meinem Namen und Telefonnummer, bin dann zum Kommissariat um die Ecke, wo man über mein Anliegen, den Unfall zu melden, ebenso erstaunt war wie die Sheriffs, und hab dort nochmal den Hergang geschildert und meine Adresse hinterlassen. Übrigens, Yanni, der Geschädigte hat sich mittlerweile bei mir gemeldet und sich herzlich bedankt für meine Fairness.
Meine Versicherung wird das wohl regeln.
Nach einer verlorenen Stunde, die war wirklich nicht nötig gewesen, gings dann bei strahlendem Sonnenschein weiter nach Norden. Durch den hohen Jura nach Mouthe. Wieder nur kleine, feine Straßen mit Ausblicken, die sich in das Gedächtnis einbrennen.
Viele Fotos hab ich nicht gemacht auf der Tour, aber in meinem Kopf sind Bilder, da zehre ich noch lange von.
Angekommen in Mouthe stellten wir fest, dass das wieder einer der Orte ist, die zwar eine Kirche und eine Apotheke besitzen, aber sonst herrscht dort tote Hose. Ich bin sicher, die gleichnamige Musikgruppe ist dort auf ihren Namen gekommen.
Ein paar Kilometer vorher sind wir an einem Schild vorbeigekommen. Hotel 2 Sterne, Le Grand Git, in Chaux-Neuve. Also wieder zurück und mit den ersten Regentropfen auf den überdachten Motorradparkplatz. Immer wieder auf der Tour versicherten wir uns gegenseitig, dass uns unser Glück mit dem Wetter zu Hause kein Mensch abnimmt. Halb Mitteleuropa versinkt in den Fluten und wir düsen fidel trocken durch die Landschaft...
Hier sind wieder 2 Zimmer frei und die Halbpension kostet mit Übernachtung und Frühstück nur 59 Euronen. Kann ich hier endlich mal mehr als 4 Stunden am Stück schlafen?
Der Wirt zapfte uns erst mal 2 Bier (wieder für 7 Euronen das Glas) und wir warteten auf`s Abendessen. Die Unterkunft ist zwar sehr einfach, hat fast Jugendhergscharakter, aber die Küche ist annehmbar und, ihr werdet`s kaum glauben, in dieser Nacht habe ich 8 einhalb Stunden am Stück geschlafen. Wie neu geboren wachte ich vom Prasseln der Regentropfen an das Dachfenster meiner Kammer auf. Ein Blick auf die Wetteräpp ließ jedoch hoffen. Richtung Norden zieht der Regen langsam ab. Kein Grund also, sich mit dem Frühstück zu beeilen. Nach einem ausgiebigen Selben und einer ausgiebigen Morgentoilette schwangen wir uns wieder auf die Moppeds. Zwischen den Wolken tauchten immer wieder Stücke blauen Himmels auf. Die Straßen waren zwar nass und die Fahrweise entsprechend vorsichtig, aber es war einfach nur genial.
Abends vorher haben wir uns auf Soultzeren im Elsass als nächstes Zwischenziel geeinigt.
Das haben wir ohne weitere spektakuläre Vorkommnisse über den Col de la Schlucht erreicht. Ich müsste mich wiederholen, wenn ich jetzt Einzelheiten zu dieser Strecke berichte.
Im Hotel-Restaurant de Gérardmer haben wir eine ruhige Nacht in zwei Einzelzimmern verbracht.
Auch wenn dieses Hotel in die Jahre gekommen ist und die Matratze ziemlich durchgelegen, war die Küche einwandfrei.
Am vorletzten Tag war Schoden das Etappenziel. Stefans Schwiegermutter hat uns dort herzlich aufgenommen. Auf der Fahrt dorthin haben wir dann das 2. mal die Regenkombi ausgepackt. Aber nach 20 Minuten hab ich sie wieder ausgezogen. Stefan war da pessimistischer. Ein kurzer, heftiger Sturzregen hat uns dann noch erwischt, aber meine Unterwäsche ist unter dem Lederzeugs trocken geblieben.
Am letzten Morgen ging es dann über Luxemburg und die Eifel nach Hause. Auch wieder nichts spektakuläres passiert.
Es war eine gute Woche. Unsere Freundschaft hat sich wieder bestätigt.
Wir haben jeweils am Vorabend die nächste Tagesetappe mit ca. 200 Kilometern zu fahrender Strecke geplant und uns immer eine Option auf eine Erweiterung der Distanz offen gehalten. Letztendlich haben wir nach den 8 Tagen 2500 Kilometer mit 7 Ländern erfahren.
Schön war`s.
Sorry, Bilder gibt`s keine. Ich finde den Button für die Bluetoothverbindung zu meinem Hirn nicht. Aber vielleicht könnt ihr euch anhand der geschriebenen Worte vorstellen, was ich gesehen habe.
Nachtrag: Ein paar Bilder habe ich gefunden und hier eingefügt.
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