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Eine Tour durchs Oberbergische aus der Sicht einer Sozia

  • Majoon
  • 24. April 2023 um 18:26
  • 1.064 Mal gelesen
  • 2 Kommentare

mstag Morgen, 09:30 Uhr, klingelt mein Wecker. Vollkommen verschlafen sage ich meiner Alexa, dass sie Ruhe geben soll. Eigentlich würde ich mich lieber rumdrehen, die Nacht war recht kurz, ABER es steht eine Tour mit dem Motorrad an, deswegen raus aus den Federn und gleich ein Blick aufs Handy. Rick, mein Fahrer, ist schon abfahrbereit und wartet nur darauf, dass ich ihm das „Go“ gebe.

Und müde oder nicht, das tu ich gerne, ich freue mich nämlich schon sehr!

Während er also von Sankt Augustin gemütlich über Land zu mir rollt, mache ich mal wieder alles gleichzeitig. Kaffee kochen, Müsli vorbereiten, Klamotten raussuchen und anziehen – wir wollen ja schließlich auch schnell los, denn am Nachmittag sagt die Vorhersage mal wieder Regen voraus.

Fertig angezogen mit drei Lagen und mehr (was durchaus warm ist in der Wohnung) mache ich mich über Kaffee und Müsli her und muss auch nicht allzu lange warten, bis ich das vertraute Brummen der Tracer vor dem Haus höre.

Die Begrüßung ist herzlich und ein Kaffee muss noch sein, währenddessen wir den Schlachtplan besprechen. Da das Auto meiner Freundin noch samt Auto- und Hausschlüssel bei mir steht, beschließen wir, dass wir das zuerst abliefern und von dort aus dann starten. Also mit Motorradhose und Stiefeln ins Auto und 5 Minuten vor der Tracer hergefahren. Ein komisches Gefühl, was nicht nur an der Motorradhose liegt.

Bei meiner Freundin angekommen gibt es erst einmal eine herzliche Begrüßung und eine kleine Führung über ihren Hof, bevor das Navi befragt wird, wo es denn heute potenziell lang gehen könnte.

Nachdem ich so von den Kurven zwischen Lindlar und Engelskirchen (bzw. eigentlich anders herum) geschwärmt habe, wird die Tour so geplant, dass wir genau die auch fahren. Es geht also erst einmal von Broichhausen Richtung Lindlar und Engelskirchen.

Vor der Abfahrt gibt es noch eine Minifotosession, nachdem wir beide auf dem Motorrad Platz genommen haben, denn irgendwie ist mir aufgefallen, dass es so wenig Gelegenheiten gibt, bei denen ich mal ein Foto mit meinen Fahrern machen kann (Memo für die nächste Tour mit Carsten ist gemacht!).

Und dann drückt Rick den Startknopf und ich muss schon grinsen, obwohl wir noch keinen Meter gefahren sind. Es macht sich eine Mischung aus Erinnerung an die erste gemeinsame Tour zusammen mit Carsten und Sohnemann breit, wie auch eine fühlbare Vorfreude. Es ist fast schon ein Kribbeln...

Gemächlich geht es auf die Landstraße Richtung Steeg und Lindlar und es läuft, wie schon beim ersten Mal rund. Die Straße hat ein paar schöne, aber unaufdringliche Kurven und es ist wie beim letzten Mal ein Selbstläufer. Total intuitiv. Ich bin froh, dass der Soziasitz auch bei der Tracer etwas erhöht ist, sodass ich sehen kann, wo die Fahrt gerade hingeht. Ob es so geschmeidig wäre, wenn ich das nicht sehe? Ich habe keine Ahnung, so eine Situation hatte ich noch nicht. Egal mit wem ich gefahren bin, ich konnte immer sehen, wo es hin ging...

Doch zurück zu uns auf der Tracer. Ich mag die erhöhte Sitzposition auch, weil ich dann noch eher merke, wenn ich zu weit nach vorne rutsche, weil vielleicht doch mal eine etwas stärkere Bremsung notwendig war, und kann meinen Sitz bei nächster Gelegenheit etwas korrigieren.

Wer jetzt an dieser Stelle eine genaue Wegbeschreibung erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Ich kannte die Strecken und Straßen größtenteils, aber hier geht es um das Fahrgefühl und warum ich es so liebe als Sozia zu fahren.

Bei der ersten längeren Geradeausstrecke gab es dann ein paar Wedler. Rechts, links, rechts, links. Ganz geschmeidig. Das hat Rick schon bei der ersten Tour gemacht und ich wusste ab dem Zeitpunkt, dass das gut wird mit uns. Ich wusste nämlich nicht, dass er das macht, aber ich habe es einfach gefühlt und mitgemacht. Ich liebe diese schnellen Wechsel, weswegen sich erneut ein Grinsen unter meinem Helm breit macht.

Die Strecke nach Lindlar ist gespickt mit kleinen Straßen ohne Mittellinie und schönen Kurven, die wir aber, weil sie meist nicht ganz zu überblicken sind, eher gemächlich fahren. Aber bei jedem frei einsehbaren Stück, wo Ricks rechte Hand ein wenig am Gas dreht, kommt das Grinsen wieder und jede Kurve, die schneller gefahren werden kann, lockt wieder ein Grinsen hervor.

Wir haben beide keine Helmkommunikation und wollen das auch gar nicht, denn die Verständigung klappt während der Fahrt nonverbal sehr gut und bei Stopps an Kreuzungen und Ampeln verständigen wir uns ganz normal. „Alles gut?“ - „Na logo – bei Dir auch?“ - „Absolut!“

Und während der Fahrt genieße ich das Rauschen, dass meine Ohren beschäftigt und damit meinen Kopf ausschaltet. So kann ich ganz einfach im Hier und Jetzt sein und die Fahrt und die Landschaft genießen. Meditation auf dem Motorrad mit offenen Augen und offenem Herzen!

In Lindlar angekommen übernehme ich kurzzeitig die Rolle des Navis, da selbiges doch nicht meine gewünschte Strecke übernommen hat. Und somit fahren wir die schönen Kurven Richtung Engelskirchen in der mir bis dato noch unbekannten Richtung. Aber auch das macht Spaß, sie sind halt nur nicht so gut einsehbar, als dass Rick einfach mal laufen lassen könnte.

In Engelskirchen machen wir eine kurze Pause zur Lagebesprechung. Die Runde wäre laut Navi nämlich jetzt recht schnell beendet, aber die Uhr und die Wettervorhersage geben uns noch etwas mehr Zeit und die wollen wir auch gerne gemeinsam nutzen.

Also fahren wir nach Marienheide und werden erneut meist über kleine Straßen ohne Mittellinie geführt, die aber stellenweise besser einsehbar sind, sodass ich zum ersten Mal spüre, was Rick mit „zügigem, dem Verkehr angemessenem Fahren“ meint. Und ich bin ganz dabei. Die Tracer beschleunigt (hat sie doch unlängst ein halbes Pfund Valium 10 per Knopfdruck aus dem Bauch entfernt bekommen) zügig und ich merke, dass ich meinen Griff um Rick ohne groß darüber nachzudenken fester werden lasse, um nicht unnötig weit nach hinten zu rutschen. Es ist ein einarmiger Griff, denn darauf haben wir uns geeinigt, bevor ich überhaupt zum ersten Mal auf die Tracer aufgestiegen bin. Eine Hand um den Fahrer, um zur Not per Klopfzeichen zu signalisieren, wenn es zu schnell geht, ich mich nicht wohl fühle oder ein anderer Notfall vorhanden ist, eine Hand hinten am Soziusgriff. Was erstaunlich bequem ist, muss ich sagen, das hatte ich mir anfangs wesentlich verkrampfter vorgestellt. Macht aber auch Sinn, dass ich so beim Bremsen meinen Schwung nach vorne raus nehmen kann.

Jetzt ist es da, das Kribbeln im Bauch. Das Grinsen ist zu einem Dauergast geworden und ich genieße die Beschleunigung, die Schräglage in den Kurven, die mitunter schnellen Wechsel und den lauter gewordenen Fahrtwind um meinen Helm. Wie schnell wir fahren, weiß ich nicht, weil ich vor das Motorrad schaue, aber langsam sind wir hier bestimmt nicht unterwegs.

Die schnelle Fahrt wird hier und da immer mal wieder durch kleine Dörfer mit 30er-Zonen gebremst, wo ich dann auch mal die Arme tausche und ein wenig entspanne. Bei einer Fahrt zwischen zwei Dörfern und zwischen Weiden hindurch entdecken wir beide zwei Greifvögel, die anscheinend etwas auszudiskutieren haben, denn der eine attackiert den anderen mit einem Sturzflug. Was ein majestätischer Anblick!

Doch wir lenken den Blick wieder auf die Straße vor uns – Rick schneller als ich und zehren beide innerlich noch von diesem Augenblick. Solche Momente sind es auch, weswegen ich Motorradfahren so liebe. Ich erlebe die Natur in Bewegung und bin in Bewegung und es fühlt sich richtig an. Genauso, wie es sein soll.

Im Auto wäre mir dieses Schauspiel wahrscheinlich gar nicht aufgefallen oder ich hätte es wegen A- oder B-Säule oder dem Dach gar nicht erst in dieser Ausführlichkeit sehen können.

In Marienheide angekommen, halten wir im Zentrum in einer Parkbucht am Straßenrand an. Rick möchte das Navi nach einer neuen kurvenreichen Strecke für uns suchen lassen. Also brauche ich diesmal auch nicht absteigen.

Das Navi führt uns zurück nach Lindlar und von dort aus nicht über die Sülztalstraße, sondern die kleinen Orte wie Ommerborn wieder in Richtung meines Zuhauses. Und wie jedes Mal, wenn ich über diese kleinen Dörfer fahre, verliebe ich mich neu in meine Heimat.

Kleine, idyllisch gelegene Dörfer, viele Wiesen und Weiden und stellenweise zum Glück auch noch einiges an Wald, auch wenn das in den letzten zwei Jahren auch hier drastisch abgenommen hat und es wohl auch noch dauern wird, bis die kahlen Flecken durch neue Bäume wieder aufgeforstet werden und in neuer Schönheit erstrahlen können.

Und auf den Kuppen dann die Aussicht. Immer anders, immer neu und immer wieder schön – das ist meine Heimat! So schön und abwechslungsreich!

Und durch das Motorradfahren entdecke ich sie immer wieder neu.

Schneller, als es mir persönlich lieb ist, sind wir wieder bei mir zu Hause angekommen. Doch kurz vor der Ankunft gab es noch die Strecke zwischen Engeldorf und Hufe. Meist bergauf, lange Kurven, die gut einsehbar sind und die auch entsprechend flott gefahren werden können. Ich grinse. Breit. Und fühle wirklich tiefe Dankbarkeit darüber, diese Momente mit Rick und Carsten erleben zu können.

Es ist für mich immer wie eine kleine andere Welt. Eine Welt, in der gerade keine Termine, keine Arbeit und keine anderen Bedürfnisse zählen als das Bedürfnis nach Freiheit. Der Alltag hat Pause und tauscht seinen Platz mit Fahrtwind, der Stille im Kopf bringt und andere und immer neue Eindrücke, die sich tief in meinem Herzen verankern und von denen ich meist auch noch Wochen später zehre.

Und all das verdanke ich meinen Fahrern, die mich teilhaben lassen, mir neue Wege zeigen und indem sie fahren, für mich und mit mir ein Stück Erinnerung schaffen. Daher bin ich fest davon überzeugt, dass ich, sollte ich meinen B196 in der Tasche und einen entsprechenden fahrbaren Untersatz haben, dennoch immer wieder als Sozia aufsteigen werde. Denn diese Art Momente zu teilen ist für mich einzigartig.

Fotos gibt es keine von der Tour, die sind alle im internen Speicher gelandet. ;)

Wer will, findet einen Weg. Alle anderen finden Ausreden.

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Kommentare 2

Rick
25. April 2023 um 10:12

Sehr gut geschrieben. Hatte beim Lesen das Gefühl dabei gewesen zu sein :saint:

Kay
25. April 2023 um 09:16

Gut erlebt - gut geschrieben! :thumbup:

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