Motorrad Offroad-Reise durch 5 Regionen Italiens
Für alle, die mit dem Begriff ACT (noch) nichts anfangen können: Adventure County Tracks ist ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, jedes Jahr eine eine weitere legal befahrbare Offroadstrecke für jedes europäische Land zu veröffentlichen. Abgestimmt mit örtlichen Behörden und Gemeinden werden GPX-Dateien der Strecken für Vereinsmitglieder zum Download angeboten. Befahren darf man die Strecken dann auf eigene Faust, ohne Reiseveranstalter. https://adventurecountrytracks.com
Hinreise nach Italien
Vergnügliche Anreise bei bestem Wetter per Transporter via Autobahn. Daß das eine gute Idee war, hatte sich später noch gezeigt. Leider war keine Zeit, unterwegs all die schönen Museen von Ferari, Maserati, Moto Guzzi oder Ducati zu besuchen. So erreichen wir am späten Nachmittag den Startort der ACT: Bertinoro. Ein typisches kleines Bergdorf am Rande der Po-Ebene. Mit eingeklappten Außenspiegeln, tasten wir uns durch die engen Gassen bis zum Hotel http://www.hotellacolonna.it/ |
Tourtag #1 - von Bertinoro nach Città di Castello
Länge: 220 Km
Schwierigkeitsgrad: leicht Offroadanteil: 60% Der erste Tag ist der “Offroad-Tag”! Die Abfahrt von Bertinoro bietet einen herrlichen Blick auf die Adriaküste und schmale Asphaltstraßen, die uns in wenigen Kilometern auf die schnellen Pisten des Savio-Tals führen. Wir durchqueren dichte Wälder und Straßen auf dem Gipfel sanfter Hügel der Emilia-Romagna, bis wir nach Süden gehen, einen Streifen Toscana durchqueren, um dann die Berge des Apennins der Marken zu erreichen. Plötzlich öffnende Panoramen und gepflasterte Straßen, die denen mit natürlichem Hintergrund ähneln, prägen diesen ersten Tag der Reise. Gegen Ende des ersten Tages erreichen wir Umbrien mit Passagen durch typische Dörfer Mittelitaliens. Der Boden der Straße ist in der Regel sehr gut, wenn denn nicht der ganze Weg durch einen Erdrutsch verschoben ist...! Hotel: http://www.hotelgarden.com |
Tourtag #2 - von Città di Castello nach Passignano sul Trasimeno
Länge: 260 Km Schwierigkeitsgrad: leicht-mittel Offroadanteil: 55% Wir starten im Gebiet Pieve die Rose in Umbrien. Monte Nerone und Monte Cartria - die beiden großen Gipfel der Etappe - liegen wieder in den Marken. Nach der Durchquerung des Waldes über der Città di Castello erhebt es sich schnell über 1000 Meter und erreicht den Monte Nerone (1500 m), von dem aus man einen herrlichen Blick auf die zentralen Apenninen hat und den anderen Gipfel des Tages beobachten kann: Monte Catria auf 1700 m. Der Abstieg, der uns nach Scheggia und Gubbio bringt - wieder in Umbrien, ist ein schönes Asphaltband voller Spaß und nach der Stadt Gubbio erreicht man über einfache Schotterstraßen Passignano sul Trasimento: die Ankunft bei Sonnenuntergang ist reine Poesie, denn die rote Sonne reflektiert auf dem See. Hotel: http://www.hotel-il-gabbiano.it |
Tourtag #3 - von Passignano sul Trasimeno nach Orvieto
Länge: 195 Km Schwierigkeitsgrad: Leicht Offroadanteil: 50% Nach dem Start am Lago Trasimeno in Umbrien, fahren wir später über die Hügel der Toskana und ihre Schotterstraßen nach Badiaccia. Wir überqueren die Ebene des Chiana-Tals auf kleinen Straßen, die uns nach 30 km zum Fuße der Pirme Hills führen. Von hier aus geht es auf den Hügeln des wunderschönen Val d’Orcia (UNESCO-Weltkulturerbe) auf und ab. Wir passieren charakteristische Kleinstädte und Dörfer, die in der ganzen Welt für ihre Weine und ihre Schönheit bekannt sind: Montepulciano, San Qurico d’Orcia, Bagno und Vignioni mit seinem Thermalwasserplatz sind nur einige Beispiele. Durch die typischen weißen Straßen der Toskana fahren wir nördlich des Monte Amiata und fahren nach Südosten, um wiederum in Umbrien, Orvieto mit seiner majestätischen Kathedrale und Ihrem berühmten “Brunnen des Heiligen Patrick” zu erreichen. Die Landschaft und der Boden der Straßen im letzten Teil der Etappe sind ganz anders: Wälder und ein kompakterer Boden werden wieder zu den Protagonisten. Hotel: http://www.hotelpicchio.it |
Tourtag #4 - von Orvieto nach Leonessa
Länge: 235 Km Schwierigkeitsgrad: Mittel + Offroadanteil: 50% Ein Tag voller Wälder und Berge durch Umbrien, die am Ende über 1000 Meter hoch sind. Am Morgen noch in Orvieto beginnen nach dem Corbara Lake die ersten Offroad-Abschnitte mit einem guten Boden, aber mit einigen Punkten im isido-ähnlichen Fels. Wir fahren durch schöne Wälder, die nie dicht sind und Hochebenen mit sehr lustigen und fließenden Straßen. Nach San Gemini ändern sich die Landschaft und das Terrain: wir befahren das bergigste Gebiet des Tages. Auf den letzten 155 km überqueren wir einige Gipfel mit starken Steigungen und Gefällen: Monte Birbone (1250m), Monte Metano (1100m) und Monte Peritone (1200m). Der Abstieg vom Peritone führt uns direkt nach Leonessa im Latium: eine kleine Stadt am Fuße des Monte Terminillo (2200m). Kurz vor dem Ende der Tour stürzte ich so unglücklich, daß ich mir den linken Fußknöchel brach. Aber das war zu dem Zeitpunkt noch nicht offensichtlich. Nur - das Schalten der Gänge war unter Schmerzen kaum noch möglich. Hotel: https://il-dolce-rifugio.negocio.site |
Tourtag #5 - von Leonessa nach Fossacesia
Länge: 250 Km Schwierigkeitsgrad: Leicht Offroadanteil: 35% Abruzzen: wilde Hochebenen und wunderschönes Meer. Von Leonessa im Latium aus nehmen wir die ersten 15 km offroad Richtung Südosten und kehren dann zur kurvenreichen Straße SR471 zurück, die uns über den Colle dei Calassi und der kleinen Stadt Posta Richtung Abruzzen führt. Wir fahren weiter auf belebten kleinen Straßen und durch kleine Dörfer, die für diese Gegend Italiens charakteristisch sind, und nach Pizzoli führt uns ein Offroad-Abschnitt mit 12 Kehren zu einem Plateau auf 1200 Metern Höhe innerhalb des Nationalparks Gran Sasso und Monti della Laga (es ist verboten, die Straßen zu verlassen). Der Abstieg vom Monte Stabiata führt uns durch Paganica, wo man noch die Spuren des starken Erdbebens sehen kann, das 2006 diese Region heimgesucht hat. Vorbei an Colle Biffone, nach Pescomaggiore, kommen wir im malerischen Santo Stefano di Sessanio an und unmittelbar bevor wir die Rocca Calsascio sehen, die wir bald auf der nächsten Strecke am Stadtrand von Calascio berühren werden. Die letzten 120 Kilometer der Etappe bestehen aus unzähligen Kurven. Nach dem Lanciano-Pass (1500 m) überqueren wir den Naturpark Maiella und erreichen das Lanciano-Tal. Ziel unserer Reise ist die malerische Costa dei Trabocchi mit ihren typischen Fischereimaschinen aus dem 17. Jahrhundert. Angeschlossene Fischrestaurants auf den Pfahlbauten laden zum Essen ein. Tja - so hätte es sein sollen. Doch wegen meines Malheurs mit dem linken Fuß war ein ordentliches Fahren kaum noch möglich - schon gar nicht offroad! Wir fahren daher auf einfachstem Weg zur Küste und nach Fossacesia. Denn das Ziel wollte ich schon erreichen. Hotel: http://www.ceraunavoltasangiovanni.com |
Tag #6 - zurück zum Ausgangspunkt
Ok - wir hatten das Ziel erreicht - mehr oder weniger gut. Doch notgedrungen fuhren wir via Autobahn - eben schaltarm - zurück zum Ausgangspunkt; nach Bertinoro. Denn dort stand ja unser Transporter, mit dem wir unproblematisch wieder zurück nach Deutschland fahren konnten. Hotel: http://www.hotellacolonna.it |
Rückreise nach Hause
... to be continued by Guzzist ...
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