Die Hausstrecke, heute ist Cruisen mit Blues beschlossen. Zum arbeiten heute am Samstag, bei sonnigen 17°C fahre ich mit der Intruder in die Fa. Nach der Arbeit um Punkt sechzehnhundert, stand ich wieder vor der heavy metal Fuhre und blinzelte in die Sonne. Musik in die Ohren gestopft, der Feierabend kann beginnen, Oststeinbek, links ab Rod Stewart "Motown Song" macht gute Laune. Boberg, Segelflieger treiben durch die Thermik des Sonnendurchfluteten Waldes. Mike Oldfields QE2 perlt dazu aus den Ohrstöpseln. Am Ende der Boberger Furt biegen wir links ab, eine Straße die sich an der Bille entlang windet. Wir blubberen an pappelumsäumten Pferdekoppeln vorbei. Auf Bestellung schmettern Pavarotti und Elton John dazu "Live like Horses" eine prickelnde live Aufzeichnung. Meine Dicke und ich, schraddeln auf die Dove Elbe zu, Grönemeier brabbelt dazu den Song "Mensch" in meine Ohren "Momentan ist richtig, momentan ist gut. Nichts ist wirklich wichtig, nach der Ebbe kommt die Flut, " Wir biegen an der alten Allermöher Kirche rechts auf der Kirchenbrücke über den alten Elbarm. Grönemeier "Und es ist, es ist OK, alles auf dem Weg, und es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei", Linksseitig cruisen wir mit bedächtigen 50 Klamotten über den Vorderdeich, den wir bei Reitbrook rechts verlassen und auf die Gose Elbe zu fahren. Mit Dave Brubecks "take five" takten wir über Kirchwerder auf die Elbe zu, Zolle in Sicht, Motor aus, Stöpsel raus, Kaffee rein. Zolle..., Motorräder, jede Menge, wo man hinschaut die Spezies Motorradfahrer in allen Ausprägungen. Liegend auf dem Deich, das Gesicht mit einer Windschnittiger dunklen Brille der Sonne entgegen gereckt. Im angeregten Gespräch auf den Bänken vor den Fähranleger. Verträumt am Ufer der Elbe, die Backen vollgestopft mit Currywurst. Mittendurch fliegen im Slalom die Möwen und stauben ab und zu ein Bröckchen Futter ab. Während ich den heißen Kaffee schlürfe und über den Strom schaue drängen sich die hymnischen Klänge von "Nothing Compares 2U" von Dune in meine Gedanken, Schwer und getragen wälzt sich der Fluss durch die Elbniederung, wie die Melodie durch meine Gedanken. Es wird Zeit nach Hause zu Fahren, Stöpsel in die Ohren, los geht?s "I m Alive" Celine Dion, wir fahren immer über den Hauptdeich die Elbe entlang. Bei Altengamme halten wir noch einmal an bevor wir dem Fluss den Rücken zu kehren, die Sonne sinkt langsam auf den Horizont hinab. Augenblicke die ich gerne einmal eine Weile auf mich wirken lasse. Links ab führt uns die Straße Zwischen herrschaftlichen Wohnhäusern auf der einen Seite, und den Besenhorster Sandbergen auf der anderen Seite hindurch. Eine Weide mit einer Pferdeherde bremst mich noch einmal aus, ein Motiv. Während ich dabei bin die Kamera wieder zu verstauen höre ich in der ferne einen Motorrad, als ich auf meiner Dicken sitze brummt der genussvoll mit dampf an uns vorbei. Bei Escheburg haben wir den Burschen wieder, der gibt seiner Maschine ordentlich die Sporen. Eine ältere 4 Zylinder V Maschine vier Endtöpfe, auf beiden Seiten zwei. Wie ein alter Softschopper schaut die Kiste aus mit einem gestutzten Heckfender, geht los wie Schmids Katze, könnte eine Honda sein. Bis Kröpelshagen habe wir mühe die Beschleunigung der V4 mitzuhalten, an der Kreuzung stehen wir wieder hinter der schwarzen Perle ohne das ich erkennen kann welches Gerät da so locker dirigiert wird. Aber in seinen Rückspiegeln kann ich sein Windgesicht erkennen. Ein wenig lächelnder Spott spielt um seine Lippen. Ein grinsen macht sich in meinem Gesicht breit, Windgesicht ist willens ein Spiel zu spielen. Er hat meinen fetten Cruiser gewichtet und als geschlagen eingestuft. Wir biegen kurz auf die B 207ein, um sie gleich in Richtung Friderichsruh wieder zu verlassen. Am Ortsausgang stockt die Kolonne vor einem Fahrschulwagen, wir die Dicke und ich, nutzen die Gelegenheit und eröffnen. Blinker setzen und betont gelassen an ihm und den Autos vorbei in den Wald, ich sehe im Spiegel er hat die Aufforderung aufgenommen. Er setzt hinterher, wir ziehen gelassen an vereinzelten Autos vorbei, Windgesicht fährt in gemessenem Abstand hinter uns, um auf der langen Geraden zuzuschlagen, er brät wieder an uns vorbei. Gas zum Anschlag die Dicke hebt sich aus den Federn, und wir setzen nach. Mal sehen wie wir dran bleiben können, und was er in der Kurve vor dem Hügelgrab macht. Vor der Kurve leuchten seine Bremslichter auf, wer Bremst verliert, da komme unsere Fuhre gewaltig auf. Ich will über Friderichsruh Richtung Grande fahren um noch ein paar schöne Kurven zu durchzirkeln, und wenn unser Windsgeselle seine V4 auch in diese Richtung steuert kann der Abend noch ungeahnte Genüsse enthalten. Er setzt den Blinker rechts auf die Alte Schulstraße und lässt sich von seiner V4 die Straße hinauf Katapultieren, die Richtung stimmt. Er fährt wohl auch seine Hausstrecke, er kennt die Genuss verheißenden Kurven der Gegend. Wir haben Mühe dran zu bleiben, das Duo da vorne fackelt wahre Drehzahlorgien ab. Die Sechskolbenzange meiner Dicken wimmert, einbremsen zum Linksabbiegen. V4 hat den Lustgriffel schon wieder auf Anschlag und flieg auf die lange Links mit der Bahnbrücke zu. Ein lächeln wischt die Spannung aus meinem Gesicht, Windgesicht steht vor der Kurve wieder in den Eisen, Rotlicht, das wärmt, die Dicke Intruder legt sich willig in die Kurve, und schiebt sich tief in die Federelemente, das rote glühen kommt immer näher während ich mich durch die Kurve pressen lasse, die ME880 sind warm und kleben gut. Die Sturzbügel wischen nur knapp über den Asphalt, ausrollen Ortseingang. Ortsausgang, der Herrenreiter ist hinter einer Kurve außer Sicht, jetzt kommt gleich die rechts, links, rechts bergauf Kurvenkombination. Wenn man die ordentlich fährt kommt man ganz nett aus der letzten rechts heraus. Nach der ersten kann ich ihn wieder sehen, bei der Zweiten sind wir schon nahe dran, am Kurvenscheitel der letzten Kurve sind wir dicht an seinem Heck. So viel Eisen in seinem Spiegel, zu viel Masse in seinem Raum, auf der Geraden nutzt er die überlegene Beschleunigung seiner V4 und lässt mich stehen. Aber die nächste Kurve kommt, vor der BAB Unterführung und da sind wir wieder Format füllend in seinem Spiegel, die Dicke lässt grüßen. Jetzt müsste Er nur noch in Grande Richtung Witzhave abbiegen, dann werde ich Ihn herbrennen. Der Blinker kommt links mein Lächeln läuft nun 360° um den Hals. Ich werde mir den Herrenreiter zurecht legen. Ich habe ein wenig studiert wie er Kurven nimmt, und ich denke es ist Seine Art so zu fahren, und er wird es wieder machen. Abbiegen, ich bin rechts neben seinem Hinterrad, ich muß jetzt dran bleiben, er zieht seinen schwarzen Brenner in die Hamburgerstraße hinein, nicht voll am Gas, er lässt sich von der Fliehkraft nach außen tragen, darauf habe ich gewartet. Meine Dicke hängt am Gas, Blinker setzen, etwas mehr in die Kurve drücken, das Gasmöhrchen an den Anschlag bringen, ist eins. Die Dicke und ich fliegen links an ihm vorbei. Hoch aufgerichtet fast Stolz thront er auf seiner Maschine, er hängt sich an unsere TÜV Marke. Die Gänge schiebe ich ohne Kupplung durch, so kann Sie schneller beschleunigen, Er hängt so dicht an unserem 180ger Hinterreifen, das ich meine ein glitzern in seinen Augen zu sehnen, die dunkel sein faltiges Gesicht unter seinem Jethelm zieren. Die erste Links kommt in Sicht, rechts rüber mit der Dicken, runter in den Vierten Gang, spät einlenken ohne bremsen in die Kurve rollen, Scheitelpunkt Vollgas, fünfter Gang, das kann er wechseln. Er bleibt dicht dran, in Formation segeln wir durch die Kurve. Da kommt die nächste rechts, links einsortieren, das gleiche Spiel, die Kurve ist länger, ein größerer Kurven Radius, vierter Gang nur ganz kurz am Gas einrollen lassen und schon kann man das Gas permanent wieder aufziehen. Das Metallgebirge wird in die Dämpfer gedrückt und fegt durch die Kurve. Der schwarze Schatten folgt, lässt nun langsam etwas Raum zwischen uns entstehen. Da ist sie wieder die mit Dampf durch zirkelte Kurve, der Spirit of Dreams, die Meditation der harmonischen Linie, alles ist konzentriert, versammelt, auf den einen Augenblick. Wie die reine Lehre des Zen. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst hört auf, die Trennung von innen und außen ist aufgehoben, es beinhalte alles. Zen - wie Motorradfahren hat kein Ziel, es ist alles und nichts, das ganze Universum, oder dieser Moment der Balance zwischen Fliehkraft und Gripp. Getriebe lastfrei, fünfter Gang, ohne Kupplung butterweich einrasten, gelassen lauert Windgesicht mit seiner V4 auf seine Gelegenheit, als der Hinterreifen meiner Dicken versetzt ist das Ende des Kräftegleichgewichts ist erreicht. 500kg mal Beschleunigung welche Kräfte zerren da an einer Fläche knapp so groß wie mein Handteller. Ich nehme den Druck etwas heraus, doch die V4 mit Windgesicht geht in den Kurven auch vom Gas, Ich kann noch sehen wie er die lange Gerade Möllner Landstraße Ortseingang Neuschö. herunter gebraten kommt. Ich biege an der Kreuzung rechts weg, er kommt nicht mehr in Sicht Er muss wohl geradeaus fahren die Ampel war rot, der magische Augenblick ist vorbei. Grönemeyer Trällert wieder in meine Ohren - "Wie viel Sinne hat der Wahn, lohnt sich Gefühl... Ich bin dein siebter Sinn, dein doppelter Boden, dein zweites Gesicht... werde dir erklären wovon ich nichts verstehe..." Einfahren in die Garage, abkühlendes Metall knistert in der kühlen Abendluft... Unsere Hausstrecke, vileicht sehen wir uns wieder. © Werner Herx
Die Hausstrecke
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Schöne Geschichte, vor allem die Gedanken die du dir während der Fahrt gemacht hast. Und erst die Bilder, einfach schön. Dieses Glück empfindet man nur auf seiner Hausstrecke. geht mir genauso wenn ich meine fahre, von Bochum Dahlhausen über Velbert Nierenhof, entweder durchs Deilbachtal oder durchs Wodantal, oder Richtung Velbert, dann links Richtung Essen in Richtung Haus Scheppen, dort eine Pause und dann weiter eine große "Kurve" durchs Bergische und wieder nach Hause. Während der Strecke kommt man viel an der Ruhr vorbei und berührt immer wieder Orte in denne die Wiege des Ruhrbergbaus gestanden hat. Glückauf aus Bochum und eine Immerwährende knitterfreie Fahrt. Thomas
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wow, da kommt man beim lesen isn träumen... sehr schön geschrieben, man fährt fast mit
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Die Hausstrecke, heute ist Cruisen mit Blues beschlossen. Zum arbeiten heute am Samstag, bei sonnigen 17°C fahre ich mit der Intruder in die Fa. Nach der Arbeit um Punkt sechzehnhundert, stand ich wieder vor der heavy metal Fuhre und blinzelte in die Sonne. Musik in die Ohren gestopft, der Feierabend kann beginnen, Oststeinbek, links ab Rod Stewart "Motown Song" macht gute Laune. Boberg, Segelflieger treiben durch die Thermik des Sonnendurchfluteten Waldes. Mike Oldfields QE2 perlt dazu aus den Ohrstöpseln. Am Ende der Boberger Furt biegen wir links ab, eine Straße die sich an der Bille entlang windet. Wir blubberen an pappelumsäumten Pferdekoppeln vorbei. Auf Bestellung schmettern Pavarotti und Elton John dazu "Live like Horses" eine prickelnde live Aufzeichnung. Meine Dicke und ich, schraddeln auf die Dove Elbe zu, Grönemeier brabbelt dazu den Song "Mensch" in meine Ohren "Momentan ist richtig, momentan ist gut. Nichts ist wirklich wichtig, nach der Ebbe kommt die Flut, " Wir biegen an der alten Allermöher Kirche rechts auf der Kirchenbrücke über den alten Elbarm. Grönemeier "Und es ist, es ist OK, alles auf dem Weg, und es ist Sonnenzeit, unbeschwert und frei", Linksseitig cruisen wir mit bedächtigen 50 Klamotten über den Vorderdeich, den wir bei Reitbrook rechts verlassen und auf die Gose Elbe zu fahren. Mit Dave Brubecks "take five" takten wir über Kirchwerder auf die Elbe zu, Zolle in Sicht, Motor aus, Stöpsel raus, Kaffee rein. Zolle..., Motorräder, jede Menge, wo man hinschaut die Spezies Motorradfahrer in allen Ausprägungen. Liegend auf dem Deich, das Gesicht mit einer Windschnittiger dunklen Brille der Sonne entgegen gereckt. Im angeregten Gespräch auf den Bänken vor den Fähranleger. Verträumt am Ufer der Elbe, die Backen vollgestopft mit Currywurst. Mittendurch fliegen im Slalom die Möwen und stauben ab und zu ein Bröckchen Futter ab. Während ich den heißen Kaffee schlürfe und über den Strom schaue drängen sich die hymnischen Klänge von "Nothing Compares 2U" von Dune in meine Gedanken, Schwer und getragen wälzt sich der Fluss durch die Elbniederung, wie die Melodie durch meine Gedanken. Es wird Zeit nach Hause zu Fahren, Stöpsel in die Ohren, los geht?s "I m Alive" Celine Dion, wir fahren immer über den Hauptdeich die Elbe entlang. Bei Altengamme halten wir noch einmal an bevor wir dem Fluss den Rücken zu kehren, die Sonne sinkt langsam auf den Horizont hinab. Augenblicke die ich gerne einmal eine Weile auf mich wirken lasse. Links ab führt uns die Straße Zwischen herrschaftlichen Wohnhäusern auf der einen Seite, und den Besenhorster Sandbergen auf der anderen Seite hindurch. Eine Weide mit einer Pferdeherde bremst mich noch einmal aus, ein Motiv. Während ich dabei bin die Kamera wieder zu verstauen höre ich in der ferne einen Motorrad, als ich auf meiner Dicken sitze brummt der genussvoll mit dampf an uns vorbei. Bei Escheburg haben wir den Burschen wieder, der gibt seiner Maschine ordentlich die Sporen. Eine ältere 4 Zylinder V Maschine vier Endtöpfe, auf beiden Seiten zwei. Wie ein alter Softschopper schaut die Kiste aus mit einem gestutzten Heckfender, geht los wie Schmids Katze, könnte eine Honda sein. Bis Kröpelshagen habe wir mühe die Beschleunigung der V4 mitzuhalten, an der Kreuzung stehen wir wieder hinter der schwarzen Perle ohne das ich erkennen kann welches Gerät da so locker dirigiert wird. Aber in seinen Rückspiegeln kann ich sein Windgesicht erkennen. Ein wenig lächelnder Spott spielt um seine Lippen. Ein grinsen macht sich in meinem Gesicht breit, Windgesicht ist willens ein Spiel zu spielen. Er hat meinen fetten Cruiser gewichtet und als geschlagen eingestuft. Wir biegen kurz auf die B 207ein, um sie gleich in Richtung Friderichsruh wieder zu verlassen. Am Ortsausgang stockt die Kolonne vor einem Fahrschulwagen, wir die Dicke und ich, nutzen die Gelegenheit und eröffnen. Blinker setzen und betont gelassen an ihm und den Autos vorbei in den Wald, ich sehe im Spiegel er hat die Aufforderung aufgenommen. Er setzt hinterher, wir ziehen gelassen an vereinzelten Autos vorbei, Windgesicht fährt in gemessenem Abstand hinter uns, um auf der langen Geraden zuzuschlagen, er brät wieder an uns vorbei. Gas zum Anschlag die Dicke hebt sich aus den Federn, und wir setzen nach. Mal sehen wie wir dran bleiben können, und was er in der Kurve vor dem Hügelgrab macht. Vor der Kurve leuchten seine Bremslichter auf, wer Bremst verliert, da komme unsere Fuhre gewaltig auf. Ich will über Friderichsruh Richtung Grande fahren um noch ein paar schöne Kurven zu durchzirkeln, und wenn unser Windsgeselle seine V4 auch in diese Richtung steuert kann der Abend noch ungeahnte Genüsse enthalten. Er setzt den Blinker rechts auf die Alte Schulstraße und lässt sich von seiner V4 die Straße hinauf Katapultieren, die Richtung stimmt. Er fährt wohl auch seine Hausstrecke, er kennt die Genuss verheißenden Kurven der Gegend. Wir haben Mühe dran zu bleiben, das Duo da vorne fackelt wahre Drehzahlorgien ab. Die Sechskolbenzange meiner Dicken wimmert, einbremsen zum Linksabbiegen. V4 hat den Lustgriffel schon wieder auf Anschlag und flieg auf die lange Links mit der Bahnbrücke zu. Ein lächeln wischt die Spannung aus meinem Gesicht, Windgesicht steht vor der Kurve wieder in den Eisen, Rotlicht, das wärmt, die Dicke Intruder legt sich willig in die Kurve, und schiebt sich tief in die Federelemente, das rote glühen kommt immer näher während ich mich durch die Kurve pressen lasse, die ME880 sind warm und kleben gut. Die Sturzbügel wischen nur knapp über den Asphalt, ausrollen Ortseingang. Ortsausgang, der Herrenreiter ist hinter einer Kurve außer Sicht, jetzt kommt gleich die rechts, links, rechts bergauf Kurvenkombination. Wenn man die ordentlich fährt kommt man ganz nett aus der letzten rechts heraus. Nach der ersten kann ich ihn wieder sehen, bei der Zweiten sind wir schon nahe dran, am Kurvenscheitel der letzten Kurve sind wir dicht an seinem Heck. So viel Eisen in seinem Spiegel, zu viel Masse in seinem Raum, auf der Geraden nutzt er die überlegene Beschleunigung seiner V4 und lässt mich stehen. Aber die nächste Kurve kommt, vor der BAB Unterführung und da sind wir wieder Format füllend in seinem Spiegel, die Dicke lässt grüßen. Jetzt müsste Er nur noch in Grande Richtung Witzhave abbiegen, dann werde ich Ihn herbrennen. Der Blinker kommt links mein Lächeln läuft nun 360° um den Hals. Ich werde mir den Herrenreiter zurecht legen. Ich habe ein wenig studiert wie er Kurven nimmt, und ich denke es ist Seine Art so zu fahren, und er wird es wieder machen. Abbiegen, ich bin rechts neben seinem Hinterrad, ich muß jetzt dran bleiben, er zieht seinen schwarzen Brenner in die Hamburgerstraße hinein, nicht voll am Gas, er lässt sich von der Fliehkraft nach außen tragen, darauf habe ich gewartet. Meine Dicke hängt am Gas, Blinker setzen, etwas mehr in die Kurve drücken, das Gasmöhrchen an den Anschlag bringen, ist eins. Die Dicke und ich fliegen links an ihm vorbei. Hoch aufgerichtet fast Stolz thront er auf seiner Maschine, er hängt sich an unsere TÜV Marke. Die Gänge schiebe ich ohne Kupplung durch, so kann Sie schneller beschleunigen, Er hängt so dicht an unserem 180ger Hinterreifen, das ich meine ein glitzern in seinen Augen zu sehnen, die dunkel sein faltiges Gesicht unter seinem Jethelm zieren. Die erste Links kommt in Sicht, rechts rüber mit der Dicken, runter in den Vierten Gang, spät einlenken ohne bremsen in die Kurve rollen, Scheitelpunkt Vollgas, fünfter Gang, das kann er wechseln. Er bleibt dicht dran, in Formation segeln wir durch die Kurve. Da kommt die nächste rechts, links einsortieren, das gleiche Spiel, die Kurve ist länger, ein größerer Kurven Radius, vierter Gang nur ganz kurz am Gas einrollen lassen und schon kann man das Gas permanent wieder aufziehen. Das Metallgebirge wird in die Dämpfer gedrückt und fegt durch die Kurve. Der schwarze Schatten folgt, lässt nun langsam etwas Raum zwischen uns entstehen. Da ist sie wieder die mit Dampf durch zirkelte Kurve, der Spirit of Dreams, die Meditation der harmonischen Linie, alles ist konzentriert, versammelt, auf den einen Augenblick. Wie die reine Lehre des Zen. Die permanente Beschäftigung mit sich selbst hört auf, die Trennung von innen und außen ist aufgehoben, es beinhalte alles. Zen - wie Motorradfahren hat kein Ziel, es ist alles und nichts, das ganze Universum, oder dieser Moment der Balance zwischen Fliehkraft und Gripp. Getriebe lastfrei, fünfter Gang, ohne Kupplung butterweich einrasten, gelassen lauert Windgesicht mit seiner V4 auf seine Gelegenheit, als der Hinterreifen meiner Dicken versetzt ist das Ende des Kräftegleichgewichts ist erreicht. 500kg mal Beschleunigung welche Kräfte zerren da an einer Fläche knapp so groß wie mein Handteller. Ich nehme den Druck etwas heraus, doch die V4 mit Windgesicht geht in den Kurven auch vom Gas, Ich kann noch sehen wie er die lange Gerade Möllner Landstraße Ortseingang Neuschö. herunter gebraten kommt. Ich biege an der Kreuzung rechts weg, er kommt nicht mehr in Sicht Er muss wohl geradeaus fahren die Ampel war rot, der magische Augenblick ist vorbei. Grönemeyer Trällert wieder in meine Ohren - "Wie viel Sinne hat der Wahn, lohnt sich Gefühl... Ich bin dein siebter Sinn, dein doppelter Boden, dein zweites Gesicht... werde dir erklären wovon ich nichts verstehe..." Einfahren in die Garage, abkühlendes Metall knistert in der kühlen Abendluft... Unsere Hausstrecke, vileicht sehen wir uns wieder. © Werner Herx
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wunderbar geschrieben! und der V4 ist der einer Honda VF750C Magna, mit Kardan ist es eine RC09 mit Overdrive (6-Gang), mit Kette eine RC43 mit 5-Gang-getriebe... und wenn es ein echter Magna-treiber gewesen wäre... na dann hättest nochmal soviel spaß gehabt!!! und "drehzahlorgie" ist richtig, das tier dreht bis 11.500 touren! dann wird abgeriegelt... und woher ich das alles weiß? nun, meine holde ist DIE MAGNALADY...
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