Hab einen der großen Anfänger-Fehler gemacht: weil ich eine Tour nach Marokko plante, hab ich mein Zumo 396 - mit dem ich eigentlich zufrieden war - verkauft. Dafür kaufte ich ein Zumo XT wegen des viel helleren Bildschirms.
Die ganze Reise über war ich sehr damit beschäftigt, zu prüfen ob das Ding nicht wieder einen Bock rechnet.
Ich könnte das Ding heute an die Wand klatschen, denn außer einem hellen Bildschirm kann es nix
Ich bin kein Anhänger der Fraktionen: Rundtour mit einem Klick, oder kurvenreiche Strecke, oder TripAdvisor Tips konsumieren, oder Musik hören, oder...
Nein, ich brauche den Rechenknecht, damit er mir vorspricht, was ich geplant hatte. Ich fahre längere Touren, Reisen und arbeite meine WPs akribisch aus. Welches Tool ich dazu am PC, Tablet, oder Android nutzen kann ist mir dabei egal. Am Ende exportiere ich eine Route als GPX per Android und Bluetooth aufs Navi.
Bei mehrtägigen Touren kann ich so präzise planen wie möglich - unterwegs gibt es häufig Grund zur Umplanung. Das mache ich bequem im Hotel auf dem Tablet und schicke die umgeplante Etappe für den nächsten Tag aufs Navi.
So ist das auch kein Problem, daß die Garmins nur 50 WP können (danach zerteilen sie eine Route).
Aber das XT-Geschwür hat ein Eigenleben:
- mal nimmt es eine gesendete Datei an, mal nicht
- mal wird der Bildschirm dunkel (Stromspar-Modus) mal nicht
- mal fährt das Navi wie es sollte die Umgehungsstraße einer Ortschaft, mal fährt es mitten rein
- in Orten außerhalb Deutschlands kennt es kaum Einbahnstraßen!!!
- oft fährt es außerhalb Deutschlands mitten in die Altstadt, um dann zu melden: "kann keine Route planen". Super, der Motor kocht, du hast Durst, es wird dunkel und du findest dein Hotel nicht...
- wage es nicht, eine Burg o.Ä. anzufahren! Das Ding lotst dich zielsicher nicht auf die Zufahrt für KFZ, sondern zum Treppenaufgang!
- wage es nicht, im Sommer Gebiete aufzusuchen, in denen es im Winter Wintersport gibt! Das Ding lotst dich über Wege die eben nur für den Winter präpariert wurden und im Sommer gar nicht existieren.
- wage es nicht, in dünn besiedeltem Gebiet kleinste Straßen zu nutzen. Das Ding rechnet seine Route auch schon mal mitten durch einen Campingplatz.
- hab immer genug Sprit! Die Funktion: "führe mich zur nächsten Tankstelle" endet schon mal im Sommer vor einem Skilift (der natürlich still steht und niemand dort ist). Der Rechenknecht meldet dann gerne wieder: "kann keine Route berechnen".
Eigentlich bräuchte ich auch die neue Funktion in GPX 1.2 nicht - da wird neben der Route auch noch ein Track übertragen. Das stört nur auf dem Navi-Bildschirm: zu viele bunte Linien!
Aber inzwischen nehme ich sie fluchend an, denn so sehe ich leichter, was mein Rechenknecht wieder verbockt.
Lustig finde ich längst nicht mehr, daß er selbständig Kreise in die Routen malt
Ob der Weg aus der Misere - in Richtung Zukunft - sprich XT2, der Richtige für mich wäre? Aber wie ich lese, würde ich mir dann neue Probleme kaufen: statt Garmin-Drive spinnt eben dann Garmin-Thread rum, oder?