BMW hat 2023 mal wieder mit 23978 Fahrzeugen und einem Marktanteil von 19,3% die Zulassungskrone in Deutschland errungen. Top-Model war die BMW R1250 GS mit 7527 Einheiten.
In diesem Moment werden wieder die Stimmen laut, die Mainstreams und Einheitsmotorrad rufen. Gerne wird auch mit den vielen gleichen Motorrädern auf der Passhöhe oder in der Tiefgarage argumentiert und dem Problem die Eigene zu finden. Ich hatte damit noch kein Problem, denn noch kann ich mir merken wo ich sie abgestellt habe und ich nehme immer die, bei der mein Schlüssel passt.
Was Mainstream angeht, früher hat das mal Völkerwanderung genannt und hat die frühen Menschen aus der Wiege des Lebens (Afrika) in fruchtbarere und weniger lebensfeindliche Regionen gebracht. Dort hat sich, auf Grund des besseren Nahrungsangebotes, die Menschheit deutlich schneller entwickelt. Also kann Mainstream nicht so schlecht sein.
Ich frage mich schon lange, warum wird bei jedem Thema am Stammtisch, in Social Media, in Foren und bei jeder Diskussion ein Vergleich mit BMW hergestellt.
Wenn ich zurückdenke an die Zeit vor 2017, als ich noch bei HoSuYam meine Motorräder gekauft habe, dann vermutlich, weil mir die gefühlten Preise bei BMW zu hoch waren. Ende 2016, meine geliebte Honda VFR1200F hatte sich in eine Ölspur gerade von mir getrennt, suchte ich eine Alternative und landete bei der BMW R1200RS. Beim Konfigurieren viel mir dann auf, dass bei identischer Konfiguration zur VFR, plus Dynamic ESA und Griffheizung, der Preis in etwa gleich ist. Teuer wird das Ganze erst mit den Extras, die bei den meisten anderen Herstellern oft nicht individuell bestellbar sind, oder vom Händler nachgerüstet werden müssen.
Ein weiterer Punkt sind vielleicht auch die finanziellen Möglichkeiten. Darum liegt die Käuferklientel auch im Bereich 50+, denn vorher sind oft Verdienst/Karriere, Familie und Haus/Wohnung wichtiger. Im dritten Lebensabschnitt entspannt sich all das bei vielen und man besinnt sich wieder auf alte Leidenschaften, die man zurückgestellt hat, denn wer möchte seiner Familie schon den Ernährer nehmen.
Ich denke auch Sozialneid spielt bei einigen eine Rolle. Dabei gilt es Unerreichbares so lange schlecht zu reden, bis man es selbst glaubt.
Als letzter Punkt natürlich auch der Blick durch die Markenbrille und Gruppenzwang. Auch hier gilt es die anderen Marken/Modelle so lange schlecht zu reden, bis man es selbst glaubt.
Wer mal Autos verkauft hat weiß, Interessenten kehren nach Kauf einer anderen Marke oft nochmal zum Verkäufer der Alternativmarke zurück, um sich selbst ihre Entscheidung nochmal zu betätigen. Vermutlich ist das auch der Grund, warum nach Wechsel der Marke viele trotzdem im früheren Markenforum bleiben. Man erkennt sie dann an den ständigen Kommentaren, was bei ihrer neuen besser ist.
Fazit: Scheinbar fixt BMW die Motorradfahrer so emotional an, dass sie wie bei keiner anderen Marke reagieren. Schreibt man einen Kommentar zu z.B. KTM, dann wird sofort mit BMW verglichen. Keiner kommt auf die Idee mit Honda, Triumph oder Yamaha zu vergleichen. Da drängt sich schon der Gedanke auf, dass BMW-Motorrad in den Köpfen der Motorradfahrer Benchmark ist.