Seit 40 Jahren fahre ich Motorrad. Mit meiner Frau bin ich dieses Jahr 35 Jahre zusammen. Bisher galt für mich, dass sie mich als Motorradfahrer genommen hat und ich deshalb keine Veranlassung hatte, das Fahren aufzugeben. Ich habe seit Ewigkeiten viele gesundheitliche Baustellen vom Herzen bis zur Diabetes und nun ist noch der Tumor im Kopf dazugekommen. Für mich schwierig, für meine Frau und die Kinder aber auch! Nun hatte ich vor einigen Jahren schon einen Unfall, der mir zwei Jahre unfreiwillige Pause im Job einbrachte. Es ist nicht ungerechtfertigt, wenn sie vor einem weiteren Unfall Angst hat. Schließlich weiß sie wie ich, dass man selber alles richtig machen und trotzdem von hinten abgeschossen werden kann.
In den letzten Jahren musste ich mehrfach längere Pausen am Lenker einlegen. Es gab wiederholt Zeiten, in denen ich immer wieder von Schwindelattacken geplagt wurde. Mit dem Auto unkritisch, mit dem Motorrad aber problematisch. Angesichts meiner Krankengeschichte kann ich nachvollziehen, dass meine Frau mich nur noch auf vier oder mehr Rädern sehen will.
Ich bin heute nach mehr als einem halben Jahr das erste Mal wieder gefahren. Herrlich! Und traurig, denn der Grund für die Fahrt war die HU. Mit frischer Plakette verkauft sich das Moped leichter. Die zwei Jahre TÜV gab es wie erwartet, aber das bedeutet, ich werde sie nun verkaufen. So wie ich nicht sagen kann, wie sich die Geschichte mit dem Tumor entwickelt kann ich nicht sagen, ob und wann ich evtl. doch wieder Zweirad fahren werde, aber in den nächsten Wochen und Monaten nicht.
Gruß Michael